Tagebau Vereinigtes Schleenhain bei Leipzig
Nach einem Sabotage-Akt im Tagebau Schleenhain ist ein Bekennerschreiben aufgetaut. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jan Woitas

Staatsschutz ermittelt Bekennerschreiben nach Sabotage im Tagebau Schleenhain aufgetaucht

21. April 2023, 16:09 Uhr

Erst wurde eine Wasserleitung im Tagebau beschädigt, dann brach wenige Tage später auf einem Förderband Feuer aus. Die Ermittler schlossen politisch motivierte Taten nicht aus. Nun gibt es zu einem Vorfall ein Bekennerschreiben und zu dem anderen eine Einschätzung des Brandursachermittlers der Polizei.

Für die Sabotage einer Entwässerungsleitung im Tagebau "Vereinigtes Schleenhain" in Neukieritzsch sind offenbar linksradikale Klimaaktivisten verantwortlich. Auf dem linken Internetportal Indymedia ist dazu ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Darin heißt es, man habe am vergangenen Wochenende zwischen 19:50 Uhr und 2:10 Uhr aus einem politischen Motiv hunderte Löcher in eine Entwässerungsleitung gebohrt. Man sei Teil einer Klimagerechtigkeitsbewegung.

Staatsanwaltschaft prüft das Schreiben

Der Leipziger Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz sagte der "Mitteldeutschen Zeitung", das Schreiben sei Sicherheitsbehörden bekannt und werde geprüft. Ermittelt werde in alle Richtungen.

Unbekannte hatten am vergangenen Wochenende im Braunkohletagebau eine Entwässerungsleitung beschädigt. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wurden auf einer Länge von etwa zwei Kilometern mehrere Löcher in die Leitung zwischen dem Aussichtspunkt Peres und der Ortslage Kieritzsch gebohrt.

Die Leitung ist den Angaben zufolge durch die Beschädigungen unbrauchbar und musste abgestellt werden. Die Schadenshöhe sei noch unbekannt. Der Tagebaubetrieb und das Kraftwerk Lippendorf wurden laut Polizei durch die beschädigte Leitung nicht gestört. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Polizei: Kabelbrand durch Fahrlässigkeit ausgelöst

Am Mittwoch hatten zudem in einem Tunnel auf dem Gelände des Tagebaus mehrere Kabel gebrannt. Das Feuer war an einem Förderband auf zwei Ebenen ausgebrochen, konnte aber von der Werksfeuerwehr schnell gelöscht werden. Wie die Polizei Leipzig mitteilte, ist der Kabelbrand offenbar nicht vorsätzlich gelegt worden. Ein Brandursachenermittler vermutet, dass Fahrlässigkeit das Feuer ausgelöst haben könnte.

MDR (phb/ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 18. April 2023 | 15:30 Uhr

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