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• Die "Newcomerin des Jahres" kommt aus Leipzig und ist 18 Jahre alt.
• Das Thema Künstliche Intelligenz wird bitterböse aufs Korn genommen.
• Eine Auswahl der prämierten und eingereichten Karikaturen werden ab November in Dresden ausgestellt.

Sie tut es, wo sie sitzt und steht: zeichnen! Anna Luise Sturm aus Leipzig heißt die Nachwuchspreisterägerin des Deutschen Karikaturenpreises 2023, der am Sonntag in Bremen vergeben wurde.

Die "Beste Newcomerin" des Jahres ist 18 Jahre alt und hat schon während der Schulzeit zum Stift gegriffen. "Wenn mir in der Schule langweilig war, habe ich die Lehrer gezeichnet oder das Klassenzimmer", sagt das Nachwuchstalent MDR SACHSEN. Vielleicht ist das Talent zum Zeichnen aber auch genetisch bedingt. Denn auch Anna Luises Vater, Philipp Sturm, ist Cartoonist und Illustrator.

Sie vom Zeichnen abzuhalten, habe nicht geklappt, resümiert Papa Sturm schmunzelnd den Weg, den seine Tochter nun einschlagen will. Grafik möchte die junge Frau in Halle studieren. Während des Studiums wird die junge Sturm wohl auch weiterhin den spitzen Bleistift nutzen, um ironisch auf Aktuelles zu reagieren. Wie jetzt mit der preisgekrönten Zeichnung zum Thema Künstliche Intelligenz.

Das Wettbewerbsthema lautete in diesem Jahr: "Daten sind auch nur Menschen". Und Sturms Zeichnung des übereifrigen Computers, der im Restaurant eine Weinempfehlung abgibt, hat die Wettbewerbsjury überzeugt. Sturm folge nicht dem obligaten Stil, heißt es in der Begründung. Die junge Newcomerin arbeite mit intelligentem Witz und feiner Ironie. Letztlich ist sich die Jury sicher: "Dieses unübersehbare Potential soll gefördert werden, denn Karikaturen haben mit derlei Nachwuchs auch im KI-Zeitalter eine Zukunft."

Das hochaktuelle Thema Künstliche Intelligenz inspirierte Bettina Bexte zu einem neuen Blick auf das Fest der Feste. Die Darstellung einer möglichen zukünftigen "Virtual Christmas-Reality“ brachte der Wahl-Bremerin den ersten Platz und damit den Geflügelten Bleistift in Gold. "Das ist originell, witzig, genau wie zutiefst traurig", begründet die Jury ihre Entscheidung.

Der zweite Platz und damit den Geflügelten Bleistift in Silber ging an Christina Salz. Sie überzeugte die Jury mit ihrer Karikatur zum Thema KI und Partnersuche. Salz komme sofort auf den Punkt, urteilte die Jury. Die Zeichnung offenbare scherzhaft, erschreckend und gleichzeitig aufklärend, was die digitale Welt an hoffnungsvollen und hoffnungslosen Verhältnisse produzieren kann, erklärten die Juroren.

Den Geflügelten Bleistift in Bronze (Platz 3.) ging an Oliver Ottitsch. Hier werde die moderne Welt fein karikiert und zurückversetzt in ein archaisches Zeitalter im Widerspruch zum Glauben an die Macht des technischen Fortschritts, begründet die Jury ihre Entscheidung. Das sei köstlich und erhellend zugleich. "Den Witz hat der Zeichner aus dem Handgelenk geschüttelt", urteilte die Jury.

Die Verleihung des Deutschen Karrikaturenpreises fand am Sonntag im Bremer Theater am Goetheplatz statt. Insgesamt nahmen 293 Karikaturistinnen und Karikaturisten aus dem deutschsprachigen Raum mit mehr als 1.300 Zeichnungen teil. Eine Auswahl der eingereichten und prämierten Werke werden unter anderem in Bremen, Agathenburg und Dresden ausgestellt. In der sächsischen Landeshauptstadt sind die Karikaturen vom 6. November 2023 bis zum 25. Februar 2024 zu sehen.