Einsatz beendet Polizei räumt besetztes Haus in Leipzig-Volkmarsdorf

Das besetzte Haus in Leipzig-Volkmarsdorf ist am Montagnachmittag geräumt worden. Nach Angaben der Polizei wurde das Gebäude gegen 16:22 Uhr nach mehrmaligen Aufforderungen, das Objekt zu verlassen, durch Polizeikräfte betreten und durchsucht. Darin wurden keine Personen mehr festgestellt.

Wie ein Polizeisprecher MDR SACHSEN sagte, waren rund 50 Beamte im Stadtteil Volkmarksdorf im Einsatz. Es seien nur wenige Straftaten festgestellt worden. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch. "Der Verantwortliche des Objektes veranlasst nun eigenständig Sicherungsmaßnahmen", hieß es. Die Polizeidirektion wird den Angaben zufolge auch über Nacht noch verstärkt Präsenz im Bereich zeigen.

Am Sonnabend hatten mehrere Personen das Mehrfamilienhaus besetzt. Als die Polizei eintraf, hingen mehrere Transparente an der Fassade, Pyrotechnik wurde gezündet, so die Polizei in einer Mitteilung am Montag.

An einer Spontanversammlung unter dem Motto "Die Häuser gehören uns" hatten sich laut Polizei zeitweise rund 150 Personen beteiligt.

Die Besetzer hatten am Sonnabend mitgeteilt, dass sie in dem Haus in der Hermann-Liebmann-Straße 100 ein soziales Zentrum namens "Helium" eröffnen wollen. In den mehr als 30 Räumen des Gebäudes sollen unter anderem ein Café, Beratungsstellen, Proberäume und eine Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt entstehen. Ein Konzept habe die Stadt bereits erhalten, hieß es.

"Die Aktion legt den Finger in die Wunde: Es fehlt an bezahlbaren Räumen sowohl zum Wohnen als auch für nicht kommerzielle Nutzungen", sagte die Linken-Abgeordnete Juliane Nagel. Sie unterstütze das Anliegen der Besetzerinnen und Besetzer, Leerstand nutzbar zu machen, und hoffe auf lösungsorientierte Gespräche statt rabiater Eingriffe durch die Polizei.