Ruhige Fans Polizei: Vorwiegend friedliche Fußball-EM in Leipzig
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02. Juli 2024, 06:48 Uhr
Vor dem letzten EM-Spiel in Leipzig blickt die Stadt auf eine bisher insgesamt friedlich verlaufende Fußball-Europameisterschaft zurück. Trotz der Massen an Fans in der Innenstadt blieb es laut Polizei ruhig. Das liegt auch an internationaler Unterstützung für die deutschen Beamten.
- Die Polizei vermeldet ein friedliches EM-Turnier in Leipzig, auch durch den Einsatz von Polizisten aus den Gastländern.
- Die Gastronomie freut sich über die Fußball-Fans in der Stadt.
- Auch langfristig würden viele Besucher wiederkommen, glaubt Axel Klein vom Hotel- und Gaststättenverband Sachsen.
Der Chef-Organisator für die Fußball-Europameisterschaft in Leipzig, Stefan Schedler, freut sich auf den letzten großen Fan-Ansturm am Dienstag. "In erster Linie wieder auf viele, viele Menschen in unserer Stadt. Denn mit Österreich haben wir ein direktes Nachbarland und auch die Türkei hat natürlich große Communities über ganz Deutschland." Im Moment sehe alles nach einem friedlichen Zusammentreffen aus, man freue sich auf ein Fußballfest.
Gerda Selleng aus Leipzig ist 66 Jahre alt, fußballverrückt – und so oft es geht in der Fanzone auf dem Leipziger Augustusplatz: "Einfach diese Stimmung erleben, dabei sein, hier in Leipzig, Europameisterschaften, mitten dabei zu sein im Public Viewing und dann auch noch so ein fantastischer Platz: Herz, was will ich denn mehr?"
Gastronomie freut sich über die vielen Besucherzahlen
Dieses Erlebnis hat Gerda Selleng mit Tausenden anderen: Allein auf die Fanzone am Augustustplatz strömten bis zur Halbzeit der EM mehr als 175.000 Besucher – so die offizielle Zahl der Stadt. Davon profitieren natürlich auch die Gaststätten – die sind derzeit voll, wie einige Kellner aus der Leipziger Innenstadt erzählen. Trotz der vielen Gäste sei alles sehr friedlich. Aber man habe an Personal pro Schicht aufgestockt.
Allerdings, sagt Axel Klein vom Hotel- und Gaststättenverband Sachsen, habe nicht automatisch jede Gaststätte in der Stadt ihre Umsätze verdoppelt. Aber die EM habe – hoffentlich – auch für die Zukunft positive Effekte. Viele seien diesmal nur Tagesbesucher oder für ein bis zwei Nächte in Leipzig oder im Umland gewesen. Aber: "Wir wissen, dass viele gesagt haben: 'Wir kommen wieder, das gefällt uns hier so super, das ist nicht unser letzter Besuch in Leipzig'", sagt Klein. Als Unternehmer sage man zwar, in der Gastronomie könne noch mehr laufen. Er und seine Kollegen sähen das Ganze positiv, weil sie wüssten, dass viele wiederkommen und dann zwei bis drei Nächte länger bleiben würden. Das sei das große Plus.
Polizei sieht eher friedliches Turnier
Die Spiele in Leipzig sind bisher weitgehend friedlich verlaufen, so die Einschätzung der Polizei. Hin und wieder seien Schlägereien vorgekommen, hauptsächlich sei es aber um das Abbrennen von Pyrotechnik gegangen, sagt Sprecher Olaf Hoppe: "Das ist auch kein Spaß, wenn man Bengalos in der Menschenmenge zündet, also bis zu mehrere hundert Grad heiße Feuer, da besteht natürlich eine Gefahr für Menschen, die sich im Umfeld aufhalten." Da sei die Polizei gezwungen zu handeln.
Die Polizei wird auch am Dienstag wieder im Großeinsatz sein – und hofft erneut auf ein friedliches Spiel. In Leipzig sind auch wieder Polizisten aus den Heimatländern der Mannschaften vor Ort, für das EM-Achtelfinale also österreichische und türkische. Die Zusammenarbeit mit Polizisten aus den Ländern der Teams habe sich bereits gut bewährt, sagt Yvonne Manger von der Bundespolizei Leipzig. "Wenn natürlich jemand in der Muttersprache spricht, dann fühlt man sich direkt gut aufgehoben." Man weiß, einem werde geholfen. "Und das ist einfach ein schönes Gefühl."
Die Wetteraussichten sind übrigens für Dienstagabend eher durchwachsen: Wahrscheinlich wird es während des Fußballspiels, das um 21 Uhr beginnt, wieder Regen geben. Der Stimmung dürfte auch das keinen Abbruch tun.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 02. Juli 2024 | 06:09 Uhr