Beamte des Zoll betreten bei einer Razzia ein Bürogebäude.
Das Hauptzollamt Dresden hatte im vergangenen Jahr jede Menge zu tun. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Boris Roessler

Jahresbilanz Zoll in Sachsen beschlagnahmt rund zwei Tonnen Drogen

11. Mai 2024, 10:39 Uhr

Drogen, Schmuggel, Schwarzarbeit: Das Dresdner Hauptzollamt hatte 2023 eine Menge zu tun. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben mehr als zwei Tonnen illegaler Drogen und deren Grundstoffe aus dem Verkehr gezogen. Mehr als 2,7 Milliarden Euro Steuern wurden insgesamt auf Tabak, Alkohol und weitere Produkte erhoben.

Im Jahr 2023 hat das Hauptzollamt Dresden insgesamt rund 2,3 Tonnen Drogen und Grundstoffe zu deren Herstellung sichergestellt. Das geht aus der Bilanz hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Demnach waren darunter rund 165 Kilogramm psychoaktive Substanzen (vor allem Ketamin) sowie rund 1,2 Tonnen BMK, dem Ausgangsstoff für Amphetamin und Methamphetamin. Außerdem seien insgesamt 6,7 Millionen Zigaretten und drei Tonnen Wasserpfeifentabak sichergestellt worden.

Falschgeld und Edelsteine

Im Kampf gegen Geldwäsche entdeckte das Amt zudem insgesamt 28 Millionen Euro Barmittel und gleichgestellte Zahlungsmittel, darunter Banknoten verschiedener Währungen, diverse Schecks, Goldbarren, Silbermünzen und Edelsteine.

Gefälschte Waren aus der Türkei, Hongkong und China

Bei der Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie beschlagnahmte das Zollamt zudem insgesamt 325.000 sogenannte schutzrechtsverletzende Waren im Wert von 48 Millionen Euro. Die Waren kamen den Angaben zufolge vor allem aus Hongkong, gefolgt von der Türkei und China. Unter den Waren befand sich eine Bandbreite von elektrischer und elektronischer Ausrüstung, Mobiltelefonen, Kleidung und Körperpflegeprodukten bis hin zu Spielwaren und Sportartikeln, wie das Zollamt mitteilte. 

31 Millionen Euro Schaden durch Schwarzarbeit

Zu den Aufgaben des Zolls gehört auch die Verhinderung von Schwarzarbeit. Hierzu wurden:

  • insgesamt mehr als 1.200 Arbeitgeber geprüft.
  • rund 3.700 Strafverfahren sowie 670 Bußgeldverfahren abgeschlossen.
  • und 4.700 Straf- und Bußgeldverfahren neu eingeleitet.

Insgesamt entstand durch Schwarzarbeit ein Schaden von mehr als 31 Millionen Euro.

Zahlreiche Verstöße gegen Artenschutz

Laut Mitteilung beschlagnahmte das Zollamt im Jahr 2023 zudem 5.000 Objekte aus artgeschützten Tieren und Pflanzen, darunter Erzeugnisse aus Elfenbein, Reptilienleder und Adlerholz, aber auch Chinchilla-Felle, Schildkröten-Öl und Raubtierzähne.

Insgesamt erhob das Zollamt den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 2,7 Milliarden Euro Steuern und Abgaben. Zum Hauptzollamt Dresden gehören neben den Zollämtern an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden auch die Zollämter in Dresden, Löbau und Taucha.

MDR (dpa)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 03. Mai 2024 | 22:19 Uhr

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