Staufalle A4 Wilsdruffer Bürgermeister: "Dieser tägliche Dauerstau ist unerträglich"
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27. April 2018, 20:48 Uhr
In Wilsdruff spitzt sich die Verkehrslage aufgrund dreier Baustellen auf der A4 zu. Am Donnerstagabend hat sich auch der Stadtrat mit dem Dauerstau auf der A4 beschäftigt. Bürgermeister Ralf Rother sagte MDR SACHSEN, es sei bereits ein Schreiben ans Verkehrsministerium gegangen, in dem die Gemeinde Vorschläge macht, wie die Situation entschärft werden kann.
Wie erlebt Ihre Gemeinde die derzeitige Situation?
Für uns ist es schwer nachvollziehbar, warum man drei Baustellen auf einem sehr stark befahrenen Abschnitt im Kreuz der A17 und der A4 gleichzeitig bauen muss. Und noch eine vierte für Mitte Mai angekündigt hat. Eine großräumige Umleitung ist mir noch nicht aufgefallen.
Diesen Dauerstau haben wir jetzt jeden Tag. Das ist schlichtweg unerträglich. Und es ist auch ein immenser wirtschaftlicher Schaden. Wie will zum Beispiel ein Pflegedienst seine Arbeit machen? Die stehen ja genauso im Stau, oder Handwerker die einen Auftrag haben. Überhaupt kommen Leute zu spät zur Arbeit. Und das regelmäßig. Wir wollen gar nicht davon reden, wie unser Nebenstraßennetz darunter leidet, wenn da ständig 40-Tonner drüber rollen. Dieser erhebliche wirtschaftliche Schaden macht uns auch noch große Sorgen.
Sie haben ein Schreiben an das Verkehrsministerium in Dresden geschickt. Was steht dort drin?
Wichtig ist mir, darauf hinzuweisen, dass das jetzt die Spitze des Eisberges ist. Es muss ja das Ziel sein, den Verkehr irgendwie zu verteilen. Das ist eine wichtige Forderung, die wir aufmachen. Auch müssen die Baustellen aus unserer Sicht nicht nur tagsüber, sondern auch nachts betreut werden. Und wir haben eine weitere Anregung mit auf den Weg gegeben: Die Lkw möglichst auf der Autobahn zu belassen, weil sie in unserem Stadtgebiet nochmal zu einem zusätzlichen Stau führen. Sie kommen durch die Engstellen einfach nicht durch.
Ich gehe davon aus, dass die Planer im Verkehrsministerium und auch im Landesamt für Straßenbau und Verkehr sich jetzt intensiv damit befassen. Und wir werden da auch weiter nachstoßen. Unstrittig ist sicherlich, dass die Baumaßnahmen durchgeführt werden müssen. Das wollen wir gar nicht in Zweifel ziehen. Aber dann muss man sie auch schnell abwickeln.
Im Januar gab es bereits ein Gespräch mit dem Wirtschaftsministerium. Was wurde da beredet?
Das Gespräch im Januar hatte noch nichts mit der aktuellen Situation zu tun. Den Dauerstau gibt es seit Jahren mindestens einmal die Woche. Der Termin im Januar war dazu da, die allgemeinen Forderungen an die Autobahnen zu bekräftigen. Der Verkehr dort mit 100.000 Autos in 24 Stunden funktioniert nur, wenn alle drei Spuren uneingeschränkt befahrbar sind. Wir fordern ein Tempolimit, ein Lkw-Überholverbot und die Mitbenutzung des Standstreifens im Bedarfsfall. Das sind verkehrsorganisatorische Maßnahmen, die uns dauerhaft auf der Autobahn fehlen und die wir jetzt in der besonderen Situation auch brauchen.
Außerdem haben wir angeregt, jetzt schon mit der Planung der Autobahnerweiterung zu beginnen. Damit wir nicht erst das Chaos abwarten, wenn die Verkehrszahlen weiter steigen.
Quelle: MDR/pb/em/dk
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 27.04.2018 | 19:00 Uhr