Zuwendung Stadt Lommatzsch erhält 2,6 Millionen Euro aus Erbschaft

Die Kleinstadt Lommatzsch im Kreis Meißen hat eine Erbschaft über 2,6 Millionen Euro erhalten. Das teilte Bürgermeisterin Anita Maaß (FDP) am Montag mit. Das Geld stammt von Ingo Menzel (1967 - 2021) aus Braunschweig, der die Erbschaft testamentarisch festgelegt hatte. In seinem Nachlass verfügte er, die Erbschaft gehe an die Stadt, weil in dieser "von meinen Vorfahren der Grundstein für mein derzeitiges Vermögen gelegt wurde".

Ingo Menzel ist laut Stadtverwaltung ein Urenkel von Carl Menzel, dem Gründer der Glasindustrie in Lommatzsch. Ingo Menzels Großvater Gerhard Menzel hat 1951 eine Firma zur Veredelung von Dünngläsern in Braunschweig gegründet. 1985 übernahm eine US-Amerikanische Firma das Unternehmens der Menzels, die als wohlhabend gelten.

Auch Gerhard Menzel war seiner Heimatstadt treu geblieben und hatte Lommatzsch im Jahr 1993 eine Summe von 600.000 D-Mark geschenkt, die unter anderem in die Sanierung des Schützenhauses flossen. Vermutlich aus dem damaligen Verkauf seiner Firma stammt nun auch die Erbschaft, hieß es aus dem Lommatzscher Rathaus.

Da die Erbschaft nicht an einen Verwendungszweck gebunden ist, können die Stadträte über die Verwendung des Geldes entscheiden. Die Erbschaft sei "ein einzigartiger und wahrscheinlich einmaliger 'Lottogewinn' in der Geschichte der Stadt Lommatzsch", freut sich die Rathauschefin Maaß.

Terence Hill, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Kind einige Jahre in Lommatzsch lebte, hatte in den 1990er-Jahren dem städtischen Freibad eine Rutsche finanziert, woraufhin das Bad nach ihm benannt wurde. Inzwischen ist die Freizeiteinrichtung allerdings geschlossen. Terence Hill und Gerhard Menzel sind Ehrenbürger von Lommatzsch.

Die Stadt Lommatzsch mit knapp 5.000 Einwohner ist das Zentrum der landwirtschaftlich geprägten Lommatzscher Pflege, die Dank ihrer fruchtbaren Böden auch als Kornkammer Sachsen gilt.