Schleichverkehr Lkw dürfen Baustelle auf A4 bei Wilsdruff nicht mehr umfahren

01. Juli 2021, 19:29 Uhr

Unfälle, Staus, Behinderungen - die Großbaustelle auf der A4 bei Wilsdruff verursacht jeden Tag für neue Probleme. Allerdings ist nicht nur die Autobahn selbst betroffen. Auch die umliegenden Dörfer und Städte leiden unter der Baustelle. Zahlreiche Lkw-Fahrer weichen auf Staats- und Kreisstraßen aus, um das Nadelöhr zu umfahren. Die Anwohner sind von dieser Blechlawine nur noch genervt. Doch jetzt können sie sich wieder Hoffnung machen.

Schwerlaster sollen die Baustelle auf der Autobahn 4 zwischen Wilsdruff und dem Dreieck Nossen nicht mehr umfahren dürfen. Wie Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) am Donnerstag MDR SACHSEN sagte, werden Anträge der zuständigen Landkreise auf zeitlich befristete Lkw-Durchfahrtsverbote für Ausweichstrecken ab sofort umgehend genehmigt. Dann dürften die Lkw die Autobahn auch bei Stau oder Sperrung nicht mehr verlassen. Bei den Landkreisen handelt es sich um Meißen und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge.

Abstimmung zwischen zwei Landkreisen

Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (CDU) begrüßt die Entscheidung: "Das ist eine sehr gute Nachricht für unsere staugeplagte Region." Es habe die Zusage von Verkehrsminister Dulig und Innenminister Wöller gegeben, dass das Durchfahrtsverbot zum einen angeordnet und zum anderen genehmigt werde.

Die Verkehrsbehörden werden jetzt die entsprechenden Anträge stellen und die Abstimmung treffen. Es sind zwei Landkreise betroffen, die sich miteinander abstimmen müssen.

Ralf Rother Bürgermeister von Wilsdruff (CDU)

Verkehrsministerium findet unbürokratische Lösung

Martin Dulig verweist darauf, dass sich sein Haus für eine schnelle Lösung eingesetzt hat:

Normalerweise ist das ein sehr umfangreiches Verfahren mit Verkehrszählung und ähnlichem. Da aber die Verkehrssicherheit wichtiger ist als das Durchsetzen von diesen sehr bürokratischen Vorgängen, konnten wir diese temporäre Maßnahme verhängen.

Martin Dulig Sächsischer Verkehrsminister (SPD)

Kontrollen sollen Verbot durchsetzen

Damit die Schilder auch beachtet werden, sind Polizei-Kontrollen geplant: "Wir haben eine gemeinsame Vereinbarung mit dem Innenminister getroffen. Er kontrolliert mit der zuständigen Polizei, dass das auch eingehalten und durchgesetzt wird." Ausnahmen gebe es nur für den Lieferverkehr, der in den jeweiligen Orten seinen Start- oder Zielort habe, so Dulig.

Quelle: MDR/sth

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 01. Juli 2021 | 19:00 Uhr

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