Prozessauftakt Junge Mutter umgebracht: Angeklagter beruft sich auf Kurzschlusshandlung

05. September 2023, 16:22 Uhr

Ein 31 Jahre alter Mann muss sich seit Dienstag wegen Mordes vor dem Landgericht Dresden verantworten. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll der Student der Telekommunikation Mitte Oktober 2022 seine ehemalige Lebensgefährtin geplant vor ihrer Wohnungstür in der St. Petersburger Straße erstochen haben. Hier hatte sie mit dem gemeinsamen, damals einjährigen Sohn und ihrem neuen Freund gelebt.

Vor Gericht sagte der Angeklagte, das habe er nicht gewollt. Er habe Anna, seine Freundin getötet, aber damit seinem kleinen Sohn nicht nur die Mutter, sondern auch den Vater genommen, erklärte er.

Mann beruft sich auf Tat im Affekt

Anders als in der Anklage behauptet - die Staatsanwaltschaft spricht von Mordmerkmalen wie Heimtücke sowie niedrigen Beweggründen - will Igor P. im Affekt und panisch gehandelt haben. In der Beziehung zu seiner ehemaligen Lebensgefährtin nach der Trennung sei es stets auf und bergab gegangen, ob in der Kommunikation oder im Umgang mit dem einjährigen Kind, ließ der gebürtige Ukrainer mit deutscher Staatsbürgerschaft über seine Anwältin verlesen. Ständig habe es Streit gegeben, ob und wann er den Sohn betreuen könne - so auch an jenem Tag, als er mit ihm auf dem Spielplatz war.

Bei der Übergabe des Kindes habe die Frau ihm dann mitgeteilt, dass sie das alleinige Sorgerecht wolle. Da habe er Rot gesehen - und mit einem Messer zugestochen, das in der Küchenspüle lag, sagte er aus. Kurz zuvor habe er noch den Sohn in der Wohnung der Frau zu Bett gebracht.

MDR (Anett Apfel/lam)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Dresden | 05. September 2023 | 16:30 Uhr

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