Nationalpark Sächsische Schweiz Vier Männer nach Brand an der Bastei angeklagt
Hauptinhalt
08. August 2023, 17:59 Uhr
Gut ein Jahr nach dem Brand unterhalb der Bastei hat die Staatsanwaltschaft Dresden Anklage gegen vier junge Männer erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, am 17. Juli 2022 in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz über mehrere Stunden zwei Shisha-Pfeifen geraucht und dadurch einen Waldbrand ausgelöst zu haben.
Glimmende Kohlestückchen den Abhang runtergeworfen
Die Männer haben laut Staatsanwaltschaft auf einem Plateau in der Nähe der Aussicht "Kanapee" mittels offener Flamme "zumindest sechs Kohlestücke" entzündet. Ein Beschuldigter soll einige der noch nicht vollständig erloschenen Kohlestückchen den bewaldeten Abhang hinuntergeworfen haben. Der 26-Jährige muss sich wegen vorsätzlicher Brandstiftung verantworten. Aufgrund der damals großen Hitze und Trockenheit sei ihm die Gefahr bewusst gewesen, dass die Kohlestücke einen Brand auslösen könnten, so die Staatsanwaltschaft. Am 17. Juli 2022 herrschten im Wald Temperaturen von 30 Grad Celsius, es galt die Waldbrandwarnstufe 3.
Ermittler: Brand hätte verhindert werden können
Die anderen 25 und 26 Jahre alten Männer haben sich durche Unterlassen mitschuldig gemacht, sie stehen unter dem Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung. Sie sollen laut Anklage den Nationalpark am Abend verlassen haben, obwohl sie wussten, dass eines der drei weggeworfenen Kohlestücke nicht mit Wasser benetzt wurde, und ohne Hilfe zu rufen. Durch die weiter glimmende Kohle habe sich ein offenes Feuer entwickelt, das Holz und den Waldboden entzündete.
Schließlich stand eine Fläche von rund 2.500 Quadratmeter Wald in Flammen. Die Löscharbeiten zogen sich über mehere Tage hin und kosteten allein über 24.000 Euro. Das, so die Ermittler, hätte verhindert werden können, wenn die vier Männer Hilfe gerufen hätten. Die vier Iraker haben teilweise gestanden. Sie sind auf freiem Fuß, da keine Haftgründe vorliegen. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das zuständige Amtsgericht Pirna.
MDR (dkö), dpa