Finanzierung "Tag der Sachsen" in Aue wird preiswerter, aber nicht billig
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03. Februar 2023, 05:00 Uhr
Feiern kosten Geld, große Feiern kosten viel Geld. Zuletzt wurde spekuliert, dass der "Tag der Sachsen" in Aue wegen zu hoher Kosten abgesagt werden müsse. Doch nun scheint eine preiswertere Lösung in Sicht zu sein.
- Der "Tag der Sachsen" in Aue stand aus Kostengründen beinahe auf der Kippe.
- Die Kosten für die Stadt sind auf 700.000 Euro gesunken.
- Aue will das Fest verkleinern, ohne die Qualität der Angebote zu verringern.
Vor zwei Wochen wurde darüber spekuliert, dass der "Tag der Sachsen" in Aue ausfallen könnte. Grund: Eine Finanzierungslücke von fast zwei Millionen Euro. Nun habe man noch einmal gerechnet und den Stadträten einen wesentlich geringeren Betrag vorlegen können, sagte der Oberbürgermeister von Aue-Bad Schlema, Heinrich Kohl, MDR SACHSEN.
"Unser Stadtrat hat ein Signal gesetzt, dass wir den 'Tag der Sachsen' zu den Konditionen, die wir selbst errechnet haben, durchführen werden. Das Defizit beträgt etwa 700.000 Euro." Die Stadt Aue geht jetzt von etwa 2,3 Millionen Euro Kosten aus und rechnet mit rund 1,6 Millionen Euro Einnahmen. Daraus ergäben sich die 700.000 Euro Eigenmittel, sagte Kohl. "Der Gastgeber hat festgelegt, was er ausgeben möchte."
Der Gastgeber hat festgelegt, was er ausgeben möchte.
Er betonte, dass die Stadt Aue für die Infrastruktur der großen Party zuständig sei. "Die Party selbst wird ja von den sächsischen Vereinen, Künstlern oder Organisationen durchgeführt. Sie sind ja keine 'Belastung', wenn sie ehrenamtlich hier sind."
Nicht alle Kosten lassen sich reduzieren
Das Hauptproblem seien Kosten, an denen man nicht vorbeikomme: Sanitätsdienst, Sicherheitsaufträge an private Firmen, der Shuttle-Service und das Parkplatz-System. "Das sind erhebliche Kosten", sagte Kohl. "Da muss man eventuell Streichungen oder Änderungen vornehmen gegenüber dem ursprünglichen Konzept." Das sei möglich, weil 2023 zum Beispiel eine Straßenbahnlinie nach Chemnitz eine Entlastung bringe.
Tag der Sachsen wird kleiner, soll aber fein bleiben
Heinrich Kohl stemmt sich auch aus anderen Gründen gegen ein immer größer werdendes Volksfest. "Immer größer, immer weiter, mit 200.000 oder 300.000 Besuchern - das geht hier in Aue sowieso nicht." Aue liege in einem Talkessel, was die mögliche Besucherzahl reduziere. "Seit der Love-Parade in Duisburg wird das alles ja kritischer bewertet. Wir müssen den 'Tag der Sachsen' auch aus Sicherheitsgründen etwas kleiner machen."
Trotzdem wolle man auch die Kritiker in der eigenen Stadt überzeugen, dass sich das große Volksfest lohne. "Wir haben den Vorteil, dass wir auch die 850-Jahr-Feier der Stadt feiern. Da gibt es eine lokale Affinität." Und das wolle man mit dem "Tag der Sachsen" verbinden. Gleichzeitig hoffe er, dass die Sachsen und auch sächsische Firmen weiterhin Gefallen am "Tag der Sachsen" finden, damit das nicht allein dem Gastgeber überlassen bliebe.
MDR (tfr/rok)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 02. Februar 2023 | 16:30 Uhr