Migration Unterkunft für Asylbewerber Hirschfelde: Zittauer Parteienbündnis mahnt Sachlichkeit an

Unter dem Motto "Zurück zur Sachlichkeit! Wir brauchen einen respektvollen Umgang und einen sachlichen Dialog" fordert ein breites Parteienbündnis in Zittau eine nüchterne und konstruktive Diskussion über die geplante Unterkunft für Asylbewerber in Hirschfelde. CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und die Wählergemeinschaft "Zittau kann mehr" haben einen Offenen Brief an die Stadtgesellschaft gerichtet.

Anlass waren die Ausschreitungen am Rande der Zittauer Stadtratssitzung Ende März. Laut Polizei hatten sich damals zunächst 300 Menschen vor dem Rathaus versammelt. Später drangen sie in den Sitzungssaal ein und skandierten "Nein zum Heim". Organisiert worden war die Demonstration von der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch und verfassungsfeindlich eingestuften Partei Freie Sachsen.

In ihrem Offenen Brief vom Karfreitag betonen die Vertreter der Parteien, dass es das Ziel sein müsse, mit den Amtsträgern und den Einwohnerinnen und Einwohnern eine angemessene Lösung zu finden. Fremdenfeindlichkeit, Hass und Gewalt erteile man eine klare Absage, hieß es.

Im Hirschfelder Ortsteil Rosenthal sollen nach Plänen des Landkreises in einer alten Flachsspinnerei ab Mitte Juli circa 150 Geflüchtete untergebracht werden. Weil in dem Ortsteil derzeit nur 120 Menschen leben, fürchtet unter anderem der Ortsbürgermeister, dass die Infrastruktur für so viele Menschen nicht ausreicht. Zudem gebe es bei den Einwohnern Sorgen bezüglich der Sicherheit im Ortsteil. Das zeigte sich kürzlich auf einer Informationsveranstaltung.