Gegen Langeweile Schneemann, Möhre her! Tierparkspiele im Görlitzer Zoo

Die Fütterung vieler Zootiere im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec verlangt dieser Tage den Tierpflegerinnen und -pflegern spezielle Kreativität ab. Sie bauen Schneemänner in den Gehegen und verstecken darin das Futter. Was aussieht wie Winterspaß für die Bediensteten, nennt sich in Fachkreisen "Enrichment" und meint auch Verhaltensanreicherung oder Aktivierung - quasi die Beschäftigung von Tieren in Gefangenschaft. "Denn die Tiere erleben zurzeit ohne Besucher deutlich weniger Abwechslung als gewohnt. Um der Langeweile vorzubeugen, legt der Görlitzer Tierpark viel Wert auf 'Enrichment', teilte der Park mit.

Nebenbei habe das Schneemann-Bauen bei den Mitarbeitenden eine gewisse Eigendynamik bekommen. Mittlerweile werde fachmännisch die beste Schnee-Wasser-Mischung unter Kollegen erforscht, zum Wohl der Zootiere getüftelt und gebaut. Und so beschnuppern der einjährige Zwergesel Otto und seine Eltern den Schneemann im Gehege, bevor sie ihm alle Möhren aus dem Leib zupfen. Auch fast alle anderen Zootiere müssten sich derzeit besondere Mühe geben, um an ihr Futter zu gelangen.

Andernorts im Görlitzer Tierpark hören die Papageien während des Corona-Lockdowns Radio - aber keine Tagesnachrichten, sondern lieber "starke Beats, die mit Flügelschlagen, Kopfüberhängen und dem charakteristischen Geschrei gefeiert werden", informierte der Tierpark. Etwas ruhiger lassen es die Bewohner aus dem Tibetdorf auf ihrem täglichen Rundgang angehen: Weil derzeit nur das Zoopersonal im Tierpark unterwegs ist, dürfen sich die Trampeltiere unter Aufsicht außerhalb ihrer Anlage frei bewegen.

Quelle: MDR/kk