Lohnforderung Warnstreiks legen Bus- und Straßenbahnverkehr weitgehend lahm
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08. Juli 2022, 15:53 Uhr
In mehreren Regionen in Sachsen-Anhalt standen am Freitagmorgen Busse und Bahnen still. Betroffen waren auch die großen Städte Magdeburg, Halle und Dessau. Bis in den Nachmittag hinein sind keine Busse und Bahnen gefahren. Die Gewerkschaft Verdi will sich für mehr Lohn einsetzen.
- Am Freitagmorgen hat es Warnstreiks bei mehreren Verkehrsbetrieben in Sachsen-Anhalt gegeben.
- Der Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder 1,50 Euro mehr Stundenlohn, die nächste Verhandlungsrunde ist für Montag angesetzt.
- Der Streik dauerte bis in den Nachmittag, Fahrgäste sollten mehr Zeit einplanen.
In Halle, Magdeburg, Dessau und dem Burgenlandkreis standen am Freitagmorgen Busse und Straßenbahnen still. Betroffen waren alle kommunalen Verkehrsunternehmen im Land, also die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG), die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), die Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis (PVG) sowie die Dessauer Verkehrsgesellschaft.
Die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe hatten die Arbeit niedergelegt, weil sie mehr Geld fordern. Eine Lohnsteigerung von 1,50 Euro pro Stunde sei das Ziel der laufenden Tarifverhandlungen, sagte Jens Wagner, der Betriebsratsvorsitzende der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) im MDR SACHSEN-ANHALT-Interview. Hauptgrund seien die aktuellen Preissteigerungen.
Die Lage ist schon ernst. Die Preise steigen, und die Kollegen machen sich Sorgen, ob sie noch alles bezahlen können.
Außerdem werde es zunehmend schwieriger offene Stellen zu besetzen. "Wir möchten mehr Geld haben, weil wir keine Fachkräfte mehr finden. Der Einstiegslohn ist mit 14,33 Euro für Bus- und Straßenbahn-Fahrer doch sehr gering."
Nahverkehr meist komplett ausgefallen
Laut kommissarischem Landesfachbereichsleiter von Verdi, Paul Schmidt, ist in Magdeburg, Halle und dem Burgenlandkreis der innerstädtische öffentliche Nahverkehr nahezu zum Erliegen gekommen. Einige Verkehrsbetriebe konnten mithilfe von Fremdanbietern trotz des Streiks noch Beförderungsmöglichkeiten anbieten, zum Beispiel die MVB und die Dessauer Verkehrsgesellschaft. Wieland Kämpfe von der Gewerkschaft Verdi kritisierte das im Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT.
Wir sehen das eher als Verschärfung des Tarifkonflikts. Das ist ein ungünstiges Signal, mindestens. Die Leute sind sehr sauer.
Der Streik sollte an den meisten betroffenen Orten bis 14 Uhr dauern, nur im Burgenlandkreis ist er bis 18 Uhr angesetzt. Bis die Fahrpläne wieder eingehalten werden können, sollten Fahrgäste aber noch etwas mehr Zeit einplanen. Die nächste Runde der Tarifverhandlungen ist für kommenden Montag geplant.
MDR (Kevin Poweska, Grit Lichtblau, Marcel Knop-Schieback, Julia Heundorf, Marvin Kalies)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. Juli 2022 | 05:00 Uhr
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