Regenmangel und Dürre Trotz Trockenheit kaum Einschränkungen bei Wasserspielplätzen und Springbrunnen

01. Juli 2023, 05:00 Uhr

Der Betrieb von Wasserspielen ist für die Kommunen mitunter eine kostspielige Angelegenheit. Einige Städte suchen sich deshalb Hilfe, um die Fontänen und Brunnen sprudeln zu lassen. Aber trotz Trockenheit und gestiegener Kosten soll vorerst kein Wasserspielplatz trocken bleiben.

In Sachsen-Anhalts beiden größten Städten ist ein Aus für Wasserspielplätze wegen der Trockenheit bislang kein Thema. Das teilten die Stadtverwaltungen von Magdeburg und Halle auf MDR-Anfrage mit.

Solche Pläne gebe es derzeit nicht, erklärte Michael Reif von der Stadt Magdeburg. In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt gibt es kommunale Wasserspielplätze unter anderem im Stadtpark Rotehorn oder im Stadtteil Lemsdorf, wo Jungen und Mädchen mit Wasser und Sand matschen können. Ein ebenfalls beliebter Wasserspielplatz ist der im Elbauenpark in Magdeburg. Zuständig für den großflächigen Park ist die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft, die auf MDR-Anfrage ebenfalls betonte, derzeit seien keine Einschränkungen auf dem Wasserspielplatz geplant.

In Halle betonte die Stadt dagegen den Nutzen von Wasserspielplätzen. Ein Sprecher der Stadt sagte, bei hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung seien die Spielplätze hilfreich, um das "Kleinklima in der Stadt zu verbessern". Das wirke gesundheitlichen Belastungen entgegen, hieß es und das stehe derzeit im Vordergrund.

Wasserverbrauch ist optimiert

Ohnehin betonte die Stadt, sei der Wasserverbrauch der Spielplätze bereits optimiert worden. So komme ein Filtersystem zum Einsatz, das das Wasser im Kreislauf wieder aufbereite. In der Saalestadt gibt es Wasserspielplätze in der Neustadt und in Heide-Süd.

Wasserspiele sprudeln oft dank Sponsoren

Die Landeshauptstadt Magdeburg versucht derweil, über Sponsoren für die Springbrunnen die kommunalen Kassen zu schonen. Seit Ende April würden so die 28 Wasserspiele in der Stadt wieder sprudeln. "Möglich ist dies durch das Engagement von 30 Unterstützenden und Sponsoring", hieß es in einer Mitteilung der Stadt vor einiger Zeit.

In Halle gibt es nach Angaben eines Sprechers der Stadt aktuell 36 Wasserspiele. Die Kosten für Unterhaltung und Betrieb der Wasserspiele in diesem Jahr seien mit 160.000 Euro angesetzt, was den Durchschnittskosten der vergangenen Jahre entspreche, erklärte der Sprecher. Brunnensponsoren würden laut Stadtverwaltung einen Teil der Kosten tragen. Um die Aufwendungen zumindest etwas zu drücken, wurden demnach die Laufzeiten einiger beleuchteter Brunnenanlagen reduziert.

Springbrunnen sind teilweise Luxus

Der Betrieb der Wasserspiele und Springbrunnen ist angesichts hoher Kosten für einige Städte in Sachsen-Anhalt keine Selbstverständlichkeit. "Die Stadt Dessau-Roßlau kann – angesichts der angespannten Haushaltslage – bereits seit Jahren nicht alle Springbrunnen betreiben", sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Insgesamt würden vier Wasserspiele betrieben. Für den Betrieb und die Unterhaltung der Springbrunnen im Ortsteil Dessau fallen laut Sprecher jährliche Kosten in Höhe von etwa 50.000 Euro an.

Gänzlich eigenständig betreibt die Stadt Wernigerode nach eigenen Angaben ihre acht Wasserspiele. Die Kosten für Strom, Wasser und Reparaturen lagen im vergangenen Jahr bei knapp 6.500 Euro. Derzeit sei keine Unterstützung durch Unternehmen oder Spender notwendig, betonte eine Sprecherin der Stadt. Im Hinblick auf mögliche Sanierungsarbeiten an historischen Brunnenanlagen sei die Akquise von Sponsoren aber sicher eine gute Ergänzung, um die Kosten zu schultern.

Die Stadt Halberstadt schätzt die Betriebskosten der Anlagen aktuell auf etwa 12.000 Euro ein. Hinzu kämen Strom und Wasser sowie Reparaturkosten. Dafür seien unter anderem zweckgebundene Spenden gesammelt worden. Bei "den Spenden ist nicht in jedem Fall ersichtlich, ob es sich um Einzelpersonen, Einzelunternehmen handelt", erklärte ein Sprecher der Stadtverwaltung.

MDR (Luca Deutschländer, Hannes Leonard), dpa

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