Bis zu 700 Lkw am Tag Ärger über Lkw-Verkehr in Arneburg: Firmen gehen auf Anwohner zu
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27. Juli 2023, 13:51 Uhr
Anwohner in Arneburg in der Altmark klagen über die bis zu 700 Lkw, die täglich durch den kleinen Ort fahren. Lärm und hohe Geschwindigkeiten beeinträchtigen die Lebensqualität der Menschen. Lange hat sich niemand verantwortlich gefühlt. Nun haben Vertreter der beiden Firmen, die von den Lastern beliefert werden, mit den Menschen in Arneburg gesprochen und sogar Vorschläge zur Verkehrsberuhigung eingebracht. So sollen zum Beispiel nächtliche Warenlieferungen überdacht werden.
- Anwohner in Arneburg fühlen sich vom starken Lkw-Verkehr gestört.
- Nun haben die Firmen, die von den Lkw beliefert werden, Vorschläge zur Verkehrsberuhigung gemacht.
- Auch ein mobiler Blitzer soll aufgestellt werden.
Anwohner der Stendaler Straße in Arneburg kritisieren seit Jahren den zunehmenden Lkw-Verkehr. In Gesprächen mit MDR SACHSEN-ANHALT sagten sie, die Laster würden auf ihrem Weg zum nahe gelegenen Zellstoffwerk und zu der Papierfabrik nicht wie empfohlen über die Bundesstraßen fahren. Zudem seien sie viel zu schnell unterwegs.
Nach Aussage des Anwohners Mario Soisson, kommt auch aus der Stadtverwaltung zu wenig Unterstützung für die Belange der Anwohner. Er und seine Familie hatten sich 2003 an der Stendaler Straße ein Haus gebaut. Damals fuhren noch nicht so viele Lkw durch den Ort. Heute seien es bis zu 700 pro Tag.
Firmen mit Vorschlägen zur Verkehrsberuhigung
Nun haben die Firmen, die von den Lkw beliefert werden, reagiert. Eine Sprecherin von Mercer, dem Konzern, der das Zellstoffwerk betreibt, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man mache die Fahrer immer wieder darauf aufmerksam, sie mögen bitte die Strecke um Arneburg herum nehmen, aber man könne den Speditionen ja nichts vorschreiben.
Der Werkleiter von der Sofidel, Stefan Gleitz, zeigte sich erschrocken von der Zahl der Lkw, die durch Arneburg fahren. Im Gespräch mit Anwohnern habe er Vorschläge zur Verkehrsberuhigung. Demnach müssten die Unternehmen über die Zeiten der Warenannahme nachdenken und beispielsweise auf die nächtlichen verzichten.
Stadt und Landkreis fühlen sich nicht zuständig
Die Anwohner fordern schon seit Jahren einen Blitzer in Arneburg. Das lehnt der zuständige Landkreis Stendal aber ab. Man sei finanziell dazu nicht in der Lage. Auch die Stadträte hatten nach Aussage von Mario Soisson bisher kein Ohr für dieses Anliegen: "Das ist nicht unser Problem", zitiert Soisson die Politiker.
Mobiler Blitzer soll Verkehr beruhigen
Einen Teilerfolg haben die Anwohner erreicht: Die Polizei stellt demnächst einen mobilen Blitzer auf. Das auffällige weiße Gerät am Straßenrand soll mehrere Tage an seiner Position bleiben. Dann werde man ja sehen, ob sich die Situation auf der Stendaler Straße verbessere, sagte Arneburgs Bürgermeister Lothar Riedinger MDR SACHSEN-ANHALT.
MDR (Katharina Häckl, Hannes Leonard, Fabienne von der Eltz) | Erstmals veröffentlicht am 25.07.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 25. Juli 2023 | 07:10 Uhr
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