Unfallstatistik Deutlich mehr Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen gestorben
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17. März 2023, 19:39 Uhr
Im Jahr 2022 sind mehr Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen gestorben als noch im Vorjahr, vermeldet das Statistische Landesamt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kommentiert die Statistik mit dem Wort "alarmierend". Er hat auch eine Vermutung, woran das liegen könnte, und fordert mehr Verkehrssicherheit.
- In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Fahrradfahrer, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind, stark gestiegen.
- Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club findet die Situation alarmierend – die Verkehrssicherheit werde vom Land nicht ausreichend gewährleistet.
- Außerdem bemängelt der ADFC, dass sich der Wille der Politik, die Sicherheit für Fahrradfahrer zu erhöhen, bisher nicht in den Opferzahlen zeigt.
Die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Fahrradfahrer ist in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 22 tote Radfahrer und Radfahrerinnen zählte das Statistische Landesamt 2022. Im Vorjahr waren es zehn. 2020 vermeldeten die Statistiker 13 Todesfälle.
Die Zahlen sind nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) alarmierend. Das Thema Verkehrssicherheit – insbesondere für die schwächeren Verkehrsteilnehmer – werde vom Land stiefmütterlich behandelt, sagte ein Sprecher des Landesverbandes in Sachsen-Anhalt. So tage unter anderem der Verkehrssicherheitsbeirat der Landesregierung schon lange nicht mehr, so der Sprecher. "Es passiert nix."
Außerdem habe die Polizei nicht die Kapazitäten, "bewusstseinsbildend einzugreifen" und den Verkehr adäquat zu sichern. Das hätten die Beamten auch immer wieder dem Verband zu verstehen gegeben, sagte der Sprecher.
Weiteres Problem: Handy am Steuer
Ein weiteres Problem sieht der ADFC in der Nutzung von Handys am Steuer. "Die Frage ist: Warum werden Radfahrende übersehen? Wir vermuten, weil die Fahrzeuginsassen abgelenkt sind, und das gegebenenfalls vom Telefon", sagte der Sprecher. Oft werde dann lediglich zu Protokoll gegeben, dass die getöteten Radfahrenden nicht gesehen wurden.
Die politisch angekündigte Verbesserung der Sicherheit für die Radfahrer auf Sachsen-Anhalts Straßen bilde sich noch immer nicht in sinkenden Opferzahlen ab. Zwar sei die Zahl der schwer verletzten Radfahrer leicht von 320 im Jahr 2021 auf rund 300 im vergangenen Jahr zurückgegangen, im gleichen Zeitraum sei allerdings die Zahl der Leichtverletzten von etwa 1.410 auf 1.730 gestiegen.
MDR (Leonhard Eckwert, Johanna Daher), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. März 2023 | 05:00 Uhr
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