Schule Sachsen-Anhalt plant Dauer von Schulverweisen auszuweiten

In Sachsen-Anhalt sollen Schüler bei Fehlverhalten bald bis zu 20 Tage lang vom Unterricht ausgeschlossen werden können. Wie das Bildungsministerium bestätigte, ist eine entsprechende Änderung des Schulgesetzes geplant. Bisher liegt die Höchstdauer für Schulverweise bei fünf Tagen. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung darüber berichtet.

Ministeriumssprecher Elmer Emig sagte MDR AKTUELL, der Vorstoß dazu sei aus den Schulen selbst gekommen. Bisher seien bei massiven Fehlverhalten von Schülern die fünf Tage Schulverweis das härteste Mittel vor dem Rausschmiss. Um hier noch ein Zwischenschritt einzufügen, sei der Vorschlag gemacht worden, die Schulverweisdauer auf 20 Tage auszudehnen.

Der Ministeriumssprecher sagte, damit könne innerhalb der Schule differenzierter auf Fehlverhalten eingegangen werden. Um mit dem Betroffenen oder mit der Klasse das ganze Geschehen besser aufbereiten und klären zu können, brauche man eben auch manchmal ein bisschen mehr Zeit als fünf Tage. Ehmig betonte zugleich, dass der Gesetzentwurf noch durch den Landtag muss.

Wie das Bildungsministerium weiter mitteilte, ist die Zahl der Schulverweise seit der Corona-Pandemie deutlich angestiegen. So habe es im vergangenen Schuljahr mehr als 500 Schulverweise gegeben. Das sei im Vergleich zum Schuljahr 2020/2021 ein Anstieg von mehr als 50 Prozent. Ein Schulverweis droht beispielsweise, wenn Schüler den Unterricht dauerhaft stören oder Mitschüler mobben.

MDR (kos)