Wegen Maul- und Klauenseuche Zoos in Sachsen-Anhalt in Alarmbereitschaft
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18. Januar 2025, 10:23 Uhr
In der vergangenen Woche ist bei einer Herde Wasserbüffel die Maul- und Klauenseuche nachgewiesen worden. In Deutschland das erste Mal seit 35 Jahren. Die Zoos in Sachsen-Anhalt sind deshalb in erhöhter Alarmbereitschaft. Einige schließen etwa ihre Streichelgehege.
- Sachsen-Anhalts Zoos sind aufgrund der Maul- und Klauenseuche (MKS) in erhöhter Alarmbereitschaft und passen ihre Alarmpläne an.
- Der Bergzoo Halle und der Tierpark Bernburg schließen etwa ihre Streichelgehege, die Tiergehege in Bitterfeld und Greppin sind bereits seit Donnerstag geschlossen.
- Laut Landeszooverband sind die Tierparks derzeit schon mit der grassierenden Vogelgrippe beschäftigt. Die MKS sei eine zusätzliche Belastung.
Die Zoos in Sachsen-Anhalt sind wegen der MKS im Nachbarland Brandenburg in erhöhter Alarmbereitschaft. Wie der Landeszooverband Sachsen-Anhalt mitteilte, wurden die Alarmpläne angepasst. So wird demnach mehr desinfiziert. Zudem seien die Zoos in engem Kontakt mit den Amtstierärzten der Städte und Landkreise. Die einzelnen Amtstierärzte würden unter anderem empfehlen, Desinfektionsmatten am Eingang auszulegen. Auch würden zum Teil Hinweisschilder aufgestellt, dass Klauentier-Halter Zoos nicht betreten dürfen.
Im Bergzoo Halle und im Tierpark Bernburg sowie im Tiergarten Stendal bleiben die Streichelgehege vorerst geschlossen. Das gilt auch für den Tierpark Salzwedel. Die Zoos wollen so sicherstellen, dass die hochansteckende Tierseuche nicht durch Besucher eingeschleppt wird. Zudem wird in Bernburg und Stendal kein Tierfutter mehr an Besucher verkauft. In Halle werden die geführten Zootier-Fütterungen ausgesetzt. Die Mitarbeiter dürfen ihre Arbeitskleidung nicht mit nach Hause nehmen. Sie muss im Zoo Halle bleiben und dort gewaschen werden.
Hinweisschilder, Stromzäune und Seuchenmatten
Die Tiergehege in Bitterfeld und Greppin haben auf Anraten des Veterinäramtes bereits seit Dienstag geschlossen. Der Betreiber erklärte, derzeit würden in Bitterfeld Hinweisschilder aufgebaut und Stromzäune im Streichelgehege gezogen, damit die Tiere nicht an die Besucher herankommen. Spätestens Montag soll das Tiergehege Bitterfeld wieder öffnen. Der Tierpark Köthen bleibt auf. Tierpark-Chef Michael Engelmann sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es gebe Seuchenmatten als Schutz. Zudem dürften Besucher keine Futtermittel mitbringen. Der Magdeburger Zoo erklärte, man beobachte zunächst die Lage.
Der Landeszooverband erklärte, er wünsche sich eine landesweit einheitliche Regelung. "Die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Maßnahmen auf Bundesebene sind für die tiergärtnerischen Einrichtungen problematisch genug. Wir stehen der Politik und Verwaltung sehr gerne mit unserer Fachexpertise zur Verfügung“, heißt es in einer Pressemitteilung.
MKS als zusätzliche Belastung
Die Zoos seien aktuell zudem mit Maßnahmen gegen die bereits grassierende Vogelgrippe beschäftigt. Die drohende MKS sei eine zusätzliche Belastung. Neben den klassischen Huftieren wie Rinder, Schafe, Ziegen, Hirsche ist die Maul-und Klauenseuche laut dem Zooverband auch für viele weitere Paarhufer wie Giraffen, Kamele und Elefanten gefährlich.
Die Seuche war in der vergangenen Woche bei einer Herde Wasserbüffel in Brandenburg ausgebrochen. Es war der erste Fall in Deutschland seit rund 35 Jahren. Ein zweiter Verdachtsfall auf MKS hat sich nicht bestätigt. In Sachsen-Anhalt ist bisher kein Fall von Maul- und Klauenseuche bekannt geworden.
In Brandenburg dürfen seit Samstag wieder landwirtschaftliche Nutztiere transportiert werden. Um Mitternacht endete eine Eilverordnung, mit der die MKS eingedämmt werden sollte. Nach Angaben der Behörden in Brandenburg gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass sich die Tierseuche ausgebreitet hat. Nur rund um den Ausbruchsort in Hönow dürfen weiter keine Tiere transportiert werden.
MDR (Karin Roxer, Stefan Bringezu, Katharina Häckl, Lydia Zahn, Sebastian Gall)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Januar 2025 | 06:00 Uhr
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