Feuerwehreinsatz bei Blankenburg Rätselhafter "Wolfsmensch" sorgt im Harz für Aufsehen
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31. März 2023, 14:36 Uhr
Seit Jahren tauchen im Wald bei Blankenburg Feuerstellen und rudimentäre Behausungen auf. Zuletzt meldete ein Anrufer via Notruf eine Stichflamme und einen "Wolfsmenschen". Die Polizei geht jedoch davon aus, dass die Spuren im Wald von Überlebenstrainings stammen.
- Nach einem Notruf am vergangenen Wochenende hat die Feuerwehr einen rätselhaften Mann im Wald gesichtet, der geflohen ist.
- Bei der Untersuchung des Geländes hat die Polizei erloschene Feuerstellen und Behausungen gefunden.
- Die Einsatzkräfte vor Ort vermuten, dass die Spuren von Menschen stammen, die dort Überlebenstrainings machen.
Bei einem Einsatz in einem Waldstück bei Blankenburg im Landkreis Harz ist die Feuerwehr auf einen möglichen Waldbewohner getroffen. Der Mann in einem Pelz sei aber geflohen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.
Seit Jahren würden in dem Wald Feuerstellen und rudimentäre Behausungen von Passanten gemeldet. Die Feuerwehr musste nach eigenen Angaben schon mehrfach wegen der Lagerfeuer ausrücken. Zunächst hatten Volksstimme und Mitteldeutsche Zeitung darüber berichtet.
Notruf: Anrufer meldet Stichflamme und "Wolfsmenschen"
Am vergangenen Wochenende meldete ein Anrufer via Notruf in dem Gebiet eine Stichflamme und einen "Wolfsmenschen", wie der Sprecher erklärte. Daraufhin war die Feuerwehr ausgerückt und hatte den mutmaßlichen Verursacher der Feuer gesichtet. Ob der Mann tatsächlich im Wald lebe, darüber wollte der Sprecher nicht spekulieren. Das müssten Ermittler herausfinden. Der Polizei liegen zu dem Sachverhalt nach eigenen Angaben aber keine Anzeigen vor.
Sie habe das fragliche Gelände auf den Notruf hin abgesucht. Dabei habe sie kleine erloschene Feuerstellen und in der Vergangenheit auch mal "primitive Behausungen" gefunden. Hinweise auf einen "Wolfsmenschen" konnte die Polizei dem Bericht zufolge aber nicht finden.
Einsatzkräfte warnen vor Feuer im Wald
Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass die Geschichte um den "Wolfsmenschen" reichlich übertrieben ist. Sie vermuten, dass die gefundenen Feuerstellen von Menschen stammen, die im Harz Überlebenstrainings durchführen und ohne Zelt oder große Ausrüstung dort übernachten und dabei illegal Feuer anzünden. Die Feuerstellen halten sie für viel gefährlicher als die Geschichte vom "Wolfsmenschen", denn die Flammen könnten schnell außer Kontrolle geraten.
Begriff "Wolfsmensch" stammt aus der Medizin
Eigentlich stammt der Begriff "Wolfsmensch" aus der Medizin. Seit dem Mittelalter wurden damit Menschen beschrieben, die eine extrem starke Körper- und Gesichtsbehaarung haben – und deshalb an einen Wolf erinnerten. Heute weiß man, dass die ausgeprägte Behaarung von einem Gen-Defekt stammt. Sie ist allerdings sehr selten. Dass es sich bei dem im Harz gesichteten Menschen um einen echten "Wolfsmenschen" handelt, ist also extrem unwahrscheinlich.
Update vom 24. August 2023
Das Polizeirevier Harz hat nach eigenen Angaben seit März keine weiteren Meldungen zu dem mutmaßlichen Waldbewohner erhalten.
Die Ermittlungen in dem Fall liegen demnach inzwischen bei der Staatsanwaltschaft.
dpa, MDR (Daniel Salpius, Leonard Schubert, Matthias Lindner) | Erstmals veröffentlicht am 30.03.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. März 2023 | 13:40 Uhr
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