• Halberstadt soll eine Ortsumgehung für die B81 bekommen. Dabei stehen eigentlich drei Varianten zur Auswahl.
• Gegen eine mögliche Variante durchs Stadtgebiet gibt es Protest.
• Gebaut wird die neue Straße erst ab Mitte der 2030er Jahre.

In der Planungsphase einer Alternativstrecke für die B81 in Halberstadt, sind Anwohnerinnen und Anwohner nach einem Gespräch im Rathaus am Donnerstag unzufrieden: Sie haben den Eindruck, die Landesstraßenbehörde (LSBB) habe sich bereits für die bei den Bürgern unbeliebte "Variante 3" (in der Karte grün eingezeichnet) entschieden.

Die neue Umgehung würde dann als eine Art Hochstraße durch Halberstädter Stadtgebiet führen. Die "Variante 1" (grau) und "Variante 2" (violett) würden die 9.000 bis 12.000 Autos täglich in einem größeren Bogen um Halberstadt herumführen.

Die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) soll aus den drei Varianten bis Ende 2023 eine "Vorzugsvariante" festlegen, die dann den zuständigen Bundes- und Landesministerien zur endgültigen Entscheidung vorgelegt wird. Bisher ist keine Entscheidung getroffen worden.

Trotz des Protestes der Anwohner werden die Pläne weiterverfolgt. Michael Schanz von der LSBB sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Weil sie letztlich objektive Vorteile bietet, die im Rahmen einer potenziellen gerichtlichen Auseinandersetzung zum Gegenstand werden könnten, wenn sie nicht sauber abgewogen, ausdiskutiert und dokumentiert beschieden worden sind." Es gehe um die Rechtssicherheit der Lösung, wie auch immer diese dann aussieht."

Eine Bürgerin sagte nach dem Termin im Rathaus: "Was ich mitgenommen habe, dass es ein langer Prozess ist, der mehrere Jahre dauert. Und dass es dann vier Wochen Möglichkeit gibt zu klagen. Und das ist dann die Bürgerbeteiligung. Das hat mich sehr erschreckt." Eine andere sagte: "Man hat das Gefühl die Variante 3 steht schon fest."

Die protestierenden Halberstädterinnen und Halberstädter befürchten, dass "Variante 3" die Menschen in Halberstadt stark belasten könnte. Sie fürchten, dass dadurch Häuser abgerissen, Natur zerstört und die Belastung durch den Autoverkehr lediglich in einen anderen Ortsteil verlagert würde.

Deshalb haben sie eine Bürgerinitiative gegründet und eine Petition gestartet. Sie hoffen, durch ihren Protest die Behörde dazu zu bringen, Variante 3 gar nicht erst als Vorzugsvariante vorzuschlagen.

Insgesamt laufen die Planungsarbeiten für die Ortsumgehung bereits seit 2019. Dabei soll neben der Entlastung der Halberstädter unter anderem die Umweltverträglichkeit einbezogen werden. Die Umgehungsstraße soll laut LSBB je nach Variante am Ende zwischen neun und 15 Kilometern lang werden und etwa 43 Millionen Euro kosten. Es wird mit einem Start der Bauarbeiten Mitte der 2030er Jahre gerechnet.