Mittagssonne Mann liegt im Park bei Wasser
Schlechte Idee: in der Sonne liegen bleiben Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Mehr Tote bei Hitze So gefährlich ist die Hitze für die Gesundheit

12. August 2022, 17:01 Uhr

Die heißen Tage führen unmittelbar zu mehr Fällen von Hitzeschlag und Hitzetod – mittelbar zu einem Anstieg von Hautkrebs. Die größte Gruppe der Betroffenen ist jünger als 45 Jahre und sogar ungeborene Babys können durch die heißen Tage Schaden nehmen.

Die überdurchschnittlich heißen Sommer in den vergangenen Jahren wirken sich nachweißlich negativ auf die Gesundheit aus. Das belegen Zahlen des Statistischen Landesamtes.

Zwischen 2016 und 2020 gab es in Sachsen-Anhalt insgesamt 86 so genannte "Hitzetage", bei denen die Tagesmitteltemperatur mindestens 23 Grad Celsius betrug. An 18 dieser Tage starben rund 500 Menschen mehr als üblicherweise – es kam also zu einer Übersterblichkeit. Mehr als die Hälfte der Übersterblichkeit (rund 260 Sterbefälle) wurden an neun besonders heißen Sommertagen 2018 beobachtet, an denen Tagesmitteltemperaturen bis über 29 °C erreicht wurden.

Hitzetote ab 38 Grad Körpertemperatur

Ein Grund für die Sterblichkeit ist der sogenannte Hitzetod. Hierbei erwärmt sich das Körperinnere so sehr, dass es erst zu einem Hitzeschaden und schließlich zum Tod führt.

Die Hitze führt zu einem Ansteigen der Körpertemperatur. Ab 38 Grad Celsius wird das für den Körper gefährlich. Als Gegenmaßnahme schwitzt er, um die Temperatur herunterzukühlen. Denn so verdunstet Flüssigkeit auf der Haut: Damit wird dem Körper Wärme entzogen und zugleich entsteht Verdunstungskälte.

Doch je feuchter die Umgebung ist, desto weniger Schweiß kann auf der Haut verdunsten. In diesen Fällen droht ein Hitzeschlag. Bei trockener Luft dagegen könne ein Mensch dauerhaft bis zu 46 Grad Celsius aushalten, ergab eine Studie der Universität Sydney. Vorausgesetzt, er strengt sich nicht an und trinkt. Dann schütze das körpereigene Kühlsystem vor Überhitzung.

Spätfolgen gravierender

Insgesamt machten laut Statistischem Landesamt der Teil der Hitzetoten allerdings einen kleinen Teil aus, vergleicht man ihn mit den Opfern von späteren Folgen durch Hitze und Sonne.

Allein auf die Diagnose "bösartiges Melanom der Haut" gingen in den Jahren 2010 bis 2020 rund 8.000 Krankenhausbehandlungen und 969 Sterbefälle zurück.

Wer glaubt, die Hitze sei lediglich für Senioren gefährlich, der irrt: Denn mehr als 60 Prozent der Fälle von Hitzeschäden in den vergangenen zehn Jahren trafen laut Statistischem Landesamt Menschen unter 45 Jahren.

Hitze gefährlich bei Geburten

Die heißen Tage seien auch für Schwangere und deren ungeborenen Kinder gefährlich, sagt Kinderärztin Dr. Friederike Jonas. "Während Hitzewellen steigt das Risiko für eine Frühgeburt um 15 Prozent, die Gefahr, dass das Kind mit einem niedrigeren Geburtsgewicht auf die Welt kommt, sogar um ein Drittel." Auch andere Folgen der Hitze haben Auswirkungen. Auch die Zahl von Totgeburten steigt laut Jonas um 14 Prozent. "Das sind Entwicklungen, die uns ganz klar Sorge bereiten."

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MDR (Max Schörm)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 12. August 2022 | 08:39 Uhr

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