Wohlfahrtsverband Razzia bei Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser: Veruntreuung in Millionenhöhe vermutet
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12. November 2024, 16:04 Uhr
Wegen mutmaßlicher Veruntreuung sind vergangene Woche mehrere Gebäude der Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser durchsucht worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen führende Köpfe des Wohlfahrtverbands. Bei der Volkssolidarität in Halle sah man sich deshalb zu einer Klarstellung gezwungen.
Die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser steht im Fokus der Staatsanwaltschaft Halle. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Wochenendausgabe (€). Wie die Zeitung mit Verweis auf den Sprecher der Staatsanwaltschaft schreibt, ermittelt sie wegen Untreue in einem besonders schweren Fall.
Die Vorwürfe richten sich demnach gegen den Vorstandsvorsitzenden, seinen Stellvertreter und gegen die Prokuristin. Sie sollen gemeinsam überhöhte Gehälter für die Prokuristin und einen mittlerweile verstorbenen Geschäftsführer veranlasst haben. Demnach soll es um einen Schaden in Höhe von mindestens zwei Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren bis 2024 gehen.
Halle: Staatsanwaltschaft lässt acht Adressen durchsuchen
Am Donnerstag (7.11) durchsuchten Ermittler auf Geheiß der Staatsanwaltschaft Halle acht verschiedene Objekte im Saalekreis – darunter Geschäfts- und Privatadressen der Volkssolidarität und Beschuldigten.
Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge sollen die mutmaßlich überhöhten Zahlungen durch die vielschichtige Unternehmensstruktur des Wohlfahrtverbands mit verschiedenen GmbHs und Vereinen verschleiert worden sein. Unter anderem soll Geld von einem Kita-Träger geflossen sein. Bei den Durchsuchungen seien Unterlagen und Datenträger mitgenommen worden, die jetzt ausgewertet würden.
Razzia bei Volkssolidarität: "Nehmen Vorwürfe sehr ernst"
Der Geschäftsführer der Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser sagte der Zeitung, Geschäftsleitung und Vorstand nähmen die Vorwürfe sehr ernst. Die Geschäftsleitung habe eine interne Untersuchung veranlasst. Es gelte allerdings die Unschuldsvermutung.
Volkssolidarität Halle sieht sich in Misskredit gebracht
Die Stiftung Volkssolidarität Halle sieht sich derweil durch Untreue-Vorwürfe bei der Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser zu Unrecht in Misskredit gebracht. Kay Senius, Vorstand der Stiftung Volkssolidarität Halle sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Dienstag, man habe damit nichts zu tun.
Es habe Anrufe und Nachfragen von Mitarbeitern, Angehörigen der Bewohner und Stadträten gegeben. Man habe daher nun Aushänge in den Einrichtungen angebracht, um klarzustellen, dass man mit den Unregelmäßigkeiten in der anderen Volkssolidarität nichts zu tun habe.
MDR (Lukas Schliepkorte, Martin Nass)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. November 2024 | 05:00 Uhr