Um Lehrkräfte zu entlasten Grundschüler in Sachsen-Anhalt müssen kein Halbjahreszeugnis bekommen

08. November 2022, 17:54 Uhr

Das Land Sachsen-Anhalt will Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen entlasten. Das Bildungsministerium hat eine Möglichkeit geschaffen, um den Lehrerinnen und Lehrern weniger Arbeit zu machen: Ab diesem Schuljahr können sie Erst- und Zweitklässlern anstelle eines Halbjahreszeugnisses eine sogenannte Halbjahresbilanz ausstellen.

Erst- und Zweitklässler an Grund- und Förderschulen in Sachsen-Anhalt können in Zukunft anstelle eines klassischen Halbjahreszeugnisses eine sogenannte Halbjahresbilanz bekommen. Das teilte das Bildungsministerium am Dienstag mit.

Bislang hatten Lehrkräfte laut einem Erlass von 2018 (PDF) die Möglichkeit, die Leistungen von Schülerinnen und Schülern in der ersten Klassenstufe mit einer "Lernentwicklungsdokumentation" zu bewerten. Ab dem zweiten Schuljahr sollte demnach schrittweise die Bewertung mit Noten eingeführt werden.

Ersatz für Halbjahreszeugnisse ist freiwillig

Wie das Bildungsministerium mitteilte, können Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen ab diesem Schuljahr in den Klassenstufen eins und zwei "Halbjahresbilanzen" einsetzen. Das seien Protokolle von Lernentwicklungsgesprächen, die landesweit einheitlich und standardisiert eingesetzt werden sollen, wahlweise in Berichtsform oder mittels Kreuzchen in einer Tabelle.

Ob die Lehrerinnen und Lehrer Halbjahresbilanzen oder wie bisher Zeugnisse ausstellen, ist laut Ministerium den Schulen überlassen. Diese sollen die Entscheidung treffen, nachdem sie sich mit den Elternräten abgestimmt haben und die Gesamtkonferenz der Lehrkräfte einen Beschluss gefasst hat. Voraussichtlich nach zwei Jahren solle die Einführung der Halbjahresbilanzen evaluiert werden.

Ministerium will Lehrkräfte entlasten

"Die Einführung ist mit dem Ziel verbunden, zeitnah und langfristig eine zeitliche Entlastung der Lehrkräfte im Grundschulbereich zu erreichen", erklärte das Bildungsministerium in einer Pressemitteilung. Das Konzept sei auf Initiative des Lehrerhauptpersonalrats, des Grundschulverbands und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erarbeitet worden.

Zuletzt hatten mehrere Verbände und Interessenvertretungen kritisiert, dass die Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt aufgrund des Lehrermangels überlastet seien. Zu Beginn des Schuljahres war im Schnitt fast jede zehnte Unterrichtsstunde ausgefallen, weil zu wenig Lehrpersonal verfügbar war.

MDR (Maren Wilczek), dpa

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