Den Fledermäusen in Sachsen-Anhalt geht es in diesem Jahr besonders gut. Laut Naturschutzbund sorgt der durchwachsene Sommer für beste Bedingungen. Es gebe in diesem Jahr einen Insektenreichtum wie lange nicht. Die Fledermäuse hätten volle Bäuche, erklärte Bernd Ohlendorf vom Nabu. Das seien beste Voraussetzungen für die Paarungszeit.

Besonders gut sind die Bedingungen den Experten zufolge auf den großen Kahlschlagflächen der ehemaligen Fichtenbestände im Harz. In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit rund 20 Fledermausarten. Die Blütenpracht sei ein Traum für Insekten, die Fledermäuse hätten somit beste Nahrungsgrundlagen. Ackerlandschaften ohne Baum und Strauch böten hingegen weniger gute Bedingungen. "Die Fledermäuse haben volle Bäuche", sagt Ohlendorf. Er ist Vorsitzender des Arbeitskreises Fledermäuse Sachsen-Anhalt e.V..

Naturnahes Totholz ist für viele Fledermäuse ein ideales Versteck – so wie im Harz. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Sorge macht dem Experten auch der Ausbau der Windkraft, sie gefährde sowohl Insekten als auch die Fledermäuse. In Sachsen-Anhalt gebe es derzeit 20 Fledermausarten.

Die Fledermäuse hatten zuletzt in Sachsen-Anhalt keinen guten Stand. Milde Temperaturen hatten die Tiere bereits zum Ende des Winters vorzeitig aus dem Winterschlaf gelockt. Allerdings gab es noch kaum Nahrung in Form von Insekten. Hitze und Trockenheit führten in den Jahren 2015, 2018 und 2020 dazu, dass Bäche und Sumpfgebiete austrockneten. Auch das Insektensterben führte zu einer Verringerungen der Fledermauspopulationen. Viele Tiere hatten laut Nabu daraufhin die Flucht in feuchtere Gebiete ergriffen.

Fledermäuse ernähren sich von Insekten wie Mücken, Nachtfaltern und Käfern. Sie können um die 30 Jahre alt werden.