Hacker-Angriffe Mehr Cyberkriminalität in Sachsen-Anhalt
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21. Mai 2023, 11:32 Uhr
In Sachsen-Anhalt gibt es immer mehr Cyberkriminalität. Im Vergleich zu 2018 sind im letzten Jahr mehr als doppelt so viele Fälle verzeichnet worden. Dabei ist ein Schaden von mehr als fünf Millionen Euro entstanden. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote gesunken. Zuletzt konnten nur in jedem fünften Fall die Täter ermittelt werden.
In Sachsen-Anhalt hat die Zahl der Angriffe auf Informationstechnik und digitale Infrastrukturen zugenommen. Ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA), erklärte, kein Deliktfeld wachse so stark wie die Cyberkriminalität. Von 2018 bis 2022 haben sich die Fallzahlen auf knapp 7.300 fast verdoppelt. Dabei gehe es vor allem um Computerbetrug sowie das Ausspähen, Abfangen und Fälschen von Daten.
Im vergangene Jahr sind den Angaben zufolge mehr als fünf Millionen Euro Schaden durch Cyberkriminalität entstanden. Weitere Schäden in ein- bis zweistelliger Millionenhöhe seien wegen laufender Verfahren noch nicht in die Statistik einflossen.
Nur jeder fünfte Fall wird aufgeklärt
Zugleich wurde nur knapp jeder fünfte Fall aufgeklärt. Während 2018 mit 46 Prozent noch fast jeder zweite Fall aufgeklärt wurde, war es im vergangenen Jahr nicht einmal mehr jeder fünfte. Die Polizei arbeitet dem LKA zufolge bei komplexen Fällen auch deutschland- und weltweit mit Ermittlern zusammen. Deshalb könne man zuversichtlich sein, dass auch komplizierte Fälle gelöst würden. Das brauche unter Umständen aber Jahre.
Mehrere andere Fälle sind laut des LKA-Sprechers noch ungeklärt. Dazu gehörten unter anderem der Angriff auf die Hochschule Harz, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt und das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur in Halle.
Besonders hohe Schäden auf Trading-Plattformen
Die höchsten Schäden sind nach Aussage des LKA im Bereich sogenannter Trading-Plattformen zu verzeichnen. Potentielle Opfer würden über Online-Anzeigen und durch Anrufe etwa aus Callcentern dazu gebracht, Geld zu überweisen, häufig in Form von Kryptowährungen wie Bitcoin. Dabei lasse man sie in dem Glauben, dass sie eine lukrative Anlage erwerben.
Wenn die Anleger das Geld später zurückforderten, würden sie vertröstet und hingehalten, zu weiteren Zahlungen überredet oder sogar bedroht. "Letztlich bricht der Kontakt ab und das Geld ist verloren", so das LKA. In Sachsen-Anhalt liegen die Schäden demnach zwischen 250 Euro bis zu mehreren Millionen Euro pro Opfer.
dpa, MDR (Annekathrin Queck, Karin Roxer)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Mai 2023 | 08:00 Uhr
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