mdrFRAGT - Das Meinungsbarometer für Mitteldeutschland Die Ehe aus Liebe steht hoch im Kurs
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14. Februar 2020, 06:00 Uhr
Die Liebe ist der Grund Nummer 1 zum Heiraten und ein fester Partner lässt sich am besten im Freundeskreis finden - das meinen die mdrFRAGT-Teilnehmer in der aktuellen Befragung. Außerdem findet eine Mehrheit, dass die Ehe schützenswert sein und ihre Vorteile beibehalten werden sollten.
Eine romantische Nachricht zum Valentinstag. Das Heiraten aus Liebe steht hoch im Kurs. Das hat die Befragung von mdrFRAGT zum Thema "Herz oder Kommerz - Wie halten Sie es mit der Liebe?" ergeben. Mit 87 Prozent ist die Liebe für die große Mehrzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des MDR-Meinungsbarometers der Hauptgrund zum Heiraten. Auf Platz 2 folgt mit 50 Prozent "das Bekenntnis zueinander", auf Platz 3 das "traditionelle Familienbild" (26 Prozent).
Ehe-Privilegien sollen bestehen bleiben
Fast drei Viertel der Befragten sprachen sich in diesem Zusammenhang dafür aus, dass die Vorteile der Ehe auch in Zukunft beizubehalten seien. Gleichzeitig forderten die Befragten, dass der Staat Menschen mit Kindern unabhängig von der Ehe mehr fördern sollte. Dafür sprachen sich mehr als 90 Prozent der Teilnehmer aus. Mehr als die Hälfte plädierte für die gesetzliche Gleichbehandlung jeder Art von Lebenspartnerschaft, auch jene von gleichgeschlechtlichen Paaren.
An der Befragung haben sich mehr als 11.200 Bewohner aus den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt. Die Befragung wurde mit dem neuen MDR-Meinungsbarometer "mdrFRAGT" in der Zeit vom 7. bis 10. Februar durchgeführt. Bei der nicht repräsentativen Online-Befragung können sich seit Mitte Januar die Einwohner aus den drei Ländern anmelden und zu aktuellen Themen ihre Meinung äußern. Bislang haben sich mehr als 15.000 Nutzer angemeldet.
Die Ergebnisse im Detail
Liebe ist für die mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hauptgrund zum Heiraten. Mit 87 Prozent landet sie auf Platz 1 der Heiratsgründe. "Das Bekenntnis zueinander" schafft es mit 50 Prozent auf Platz 2. Außerdem spielen ein traditionelles Familienbild (26 Prozent) sowie die gegenseitige Absicherung (25 Prozent) bzw. die Absicherung der Kinder (17 Prozent) eine Rolle für die Befragten. Formelle Gründe, der einheitliche Name der Familie sowie steuerrechtliche Vorteile sind von geringerer Bedeutung.
Männer finden Ehe schützenswerter als Frauen
Fast drei Viertel der mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmer (71 Prozent) spricht sich dafür aus, dass die Ehe schützenswert sei und mit Vorteilen belegt sein sollte. Dementsprechend sind auch drei Viertel der Befragten (74 Prozent) gegen die gänzliche Abschaffung von Eheprivilegien. Allerdings gibt es hier deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Dass die Ehe schützenswert sein sollte, dem stimmen 77 Prozent der Männer zu, aber nur 66 Prozent der Frauen.
Gleichzeitig ist die überwiegende Mehrheit der Befragten (93 Prozent) jedoch auch der Meinung, dass der Staat Menschen mit Kindern fördern sollte – und zwar unabhängig davon, ob sie allein oder gemeinsam erziehen.
Frauen stärker für Gleichbehandlung aller Lebensgemeinschaften als Männer
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich über die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (62 Prozent) für die Gleichbehandlung jedweder Lebensgemeinschaft ausspricht. Zudem hält ein ähnlich hoher Prozentsatz der Befragten (63 Prozent) die rechtliche Angleichung von gleichgeschlechtlichen und nicht gleichgeschlechtlichen Ehen für richtig. Aber auch hier wird der Unterschied zwischen Männern und Frauen deutlich: Während nur etwas über die Hälfte der Männer (53 Prozent) der Gleichbehandlung von allen Lebensgemeinschaften zustimmt sind es bei den Frauen 70 Prozent.
Verheiratete wollen Privilegien nicht abgeben
Auch beim Familienstand driften die Zustimmungswerte auseinander. So stimmen 86 Prozent der verheirateten Paare für den Schutz der Ehe. Bei Singles (49 Prozent) sowie Menschen in fester Partnerschaft (46 Prozent) sagen das etwa nur die Hälfte. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Zustimmung zur Gleichbehandlung aller Lebensgemeinschaften. Während sich nur ungefähr die Hälfte der Ehepaare (52 Prozent) dafür aussprechen, sind es bei Singles mit 76 Prozent sowie bei festen Partnerschaften mit 81 Prozent weitaus mehr.
Partnersuche am erfolgreichsten im Freundeskreis
Im Freundeskreis lässt sich am besten ein fester Partner finden – das finden die mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mit 60 Prozent wählen sie diese Gelegenheit auf Platz Nummer 1 der besten Möglichkeiten zum Kennenlernen. Mit 58 Prozent folgt knapp danach das Ausgehen, um eine(n) Partner(in) zu finden. Auf Platz 3 landet mit 42 Prozent die Arbeit. Online-Dating spielt für die Befragten eher eine untergeordnete Rolle für die Partnersuche. Nur 20 Prozent geben das als beste Gelegenheit an.
Bei der Frage hatten die mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, weitere Antworten zu nennen. Mit 13 Prozent der Angaben haben das auch viele getan – und weitere gute Gelegenheiten fürs Partnerfinden genannt. Die drei häufigsten sind: Zufall, Sport und Urlaub.
Valentinstag spielt kaum eine Rolle
Für zwei Drittel der mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmer (65 Prozent) spielt der Valentinstag in Ihrem Leben keine Rolle. Ein Drittel (32 Prozent) gibt an, dass der Tag für sie zwar eine Bedeutung habe, aber nicht so eine große. Für nur 3 Prozent der Befragten ist der Valentinstag sehr wichtig.
Über die Befragung
Vom 07. Februar bis zum 10. Februar 2020 wollten wir von den mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmern wissen: "Herz oder Kommerz - Wie halten Sie es mit der Liebe?" 11.225 registrierte Mitglieder haben online abgestimmt - etwa 74 Prozent der mdrFRAGT-Gemeinschaft - die weiterhin wächst.
51 Prozent der Befragten kommen aus Sachsen, 27 Prozent aus Sachsen-Anhalt und 22 Prozent aus Thüringen. Das entspricht in etwa der Verteilung der Einwohner in den drei Bundesländern.
In der Altersgruppe von 16 bis 30 haben drei Prozent, von 30 bis 50 20 Prozent, 51 bis 65 42 Prozent und 65+ 35 Prozent ihre Meinung geäußert.
Insgesamt haben mehr Männer (60 Prozent) als Frauen (40 Prozent) an der Befragung teilgenommen.
Die Befragungen sind nicht repräsentativ, aber sie werden nach statistischen Merkmalen wie Geschlecht, Bildung und Beruf gewichtet. Die Gewichtung ist eine Methode aus der Wissenschaft, bei der es darum geht, die Befragungsergebnisse an die real existierenden Bedingungen anzupassen. Konkret heißt das, dass wir die Daten der Befragungsteilnehmer mit den statistischen Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgleichen.
Wenn also beispielsweise mehr Männer als Frauen abstimmen, werden die Antworten der Männer weniger stark, die Antworten der Frauen stärker gewichtet. Die Antworten verteilen sich dann am Ende so, wie es der tatsächlichen Verteilung von Männern und Frauen in der Bevölkerung Mitteldeutschlands entspricht.
Dabei unterstützt ein wissenschaftlicher Beirat das Team von "mdrFRAGT". Mit dem MDR Meinungsbarometer soll ein möglichst breites Stimmungsbild der Menschen in Mitteldeutschland eingefangen werden – mit möglichst vielen Teilnehmenden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Mitten ins Herz! | 14. Februar 2020 | 20:15 Uhr