MDRfragt Jeder Dritte will dieses Weihnachten weniger Geld für Geschenke ausgeben
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27. November 2022, 05:00 Uhr
Die Inflation hat auch Einfluss auf die Advents- und Weihnachtszeit. Jeder dritte MDRfragt-Teilnehmende plant, weniger Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Auch bei der Weihnachtsbeleuchtung wollen vier von zehn sparen. Das zeigt die aktuelle Befragung von MDRfragt, an der sich rund 27.000 Menschen aus Mitteldeutschland beteiligt haben.
Für die Hälfte der Befragungsteilnehmenden ändert sich trotz Inflation an den Weihnachtsausgaben in diesem Jahr nichts: Sie wollen genauso viel Geld für Geschenke verwenden wie in vergangenen Jahren. Sechs Prozent wollen sogar mehr ausgeben. Aber: Rund ein Drittel spart in diesem Jahr unterm Weihnachtsbaum, zusätzliche fünf Prozent verzichten – anders als in anderen Jahren – ganz auf Geschenke.
Vor allem gestiegene Preise sind der Grund für weniger Ausgaben bei Geschenken
Mit deutlichem Abstand sind die gestiegenen Preise bzw. die Inflation der Hauptgrund, weniger für Weihnachtgeschenke ausgeben zu wollen. Eine weitere, wenn auch weniger wichtige, Rolle spielt das Vorhaben, Geld sparen zu wollen. Außerdem geben die MDRfragt-Teilnehmenden als Gründe an, dass sie weniger konsumieren und weniger Personen beschenken wollen.
Wie sie damit umgehen, dass die Kosten für Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr höher sind, schreiben die MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer in den Kommentaren:
Es gibt weniger Einzelgeschenke, sondern Familiengeschenke für alle zusammen.
Das Geld wird weniger wert, aber Geldausgeben für gemeinsame Familienfeiern und Reisen als Geschenke sind nachhaltig.
Ich schenke Dinge, die auch notwendig sind: eine Autoreparatur, etwas für den Haushalt oder die Wohnung. Das gefällt mir nicht besonders, aber ist nun einmal notwendig, wenn das Geld knapp ist.
Wir werden uns nur ein paar Kleinigkeiten schenken, vielleicht eine schöne Süßigkeit, darauf verzichten wir sonst meistens. Früher hat das Geld auch nur für kleine Geschenke gereicht und wir waren trotzdem glücklich.
Ohne Geld kann ich weder den Kindern noch Freunden oder Verwandten Geschenke machen, mit den Kindern Veranstaltungen oder gar einen Weihnachtsmarkt besuchen.
Vier von zehn wollen bei der Weihnachtsbeleuchtung sparen
Auch bei der Weihnachtsbeleuchtung wollen etliche in diesem Jahr etwas kürzer treten. Zwar hat mit 60 Prozent die Mehrheit der MDRfragt-Teilnehmenden angegeben, keine Änderungen vornehmen zu wollen. Mehr als jeder Dritte berichtet jedoch von Sparplänen.
Was sie über Sparmaßnahmen bei der Weihnachtsbeleuchtung denken, teilen die MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer in den Kommentaren mit:
Wir sparen, werden aber nicht auf einen kleinen Weihnachtsschmuck verzichten. Man kann nicht alle Traditionen fallen lassen, das wäre auch für Familie, Kinder und Enkelkinder nicht gut. Kultur ginge mit der Zeit verloren.
Weihnachten wird bei uns zelebriert! Dazu gehört auch, dass ich mit dem Nachbarn seit Jahren unser Doppelhaus zu einem Lichterhaus verwandle! Ja, wir haben schon einige Lichterketten weggelassen, aber das Bild und die Athmosphäre müssen stimmen!
Sicher, Kleinvieh macht auch Mist, aber der große Energieverbraucher hierzulande ist nicht die Weihnachtsdeko.
Diese abenteuerlichen Energie-Einspartipps sind grotesk und lächerlich. Die meiste Weihnachtsbeleuchtung besteht inzwischen aus LED- Lampen.
Knappe Mehrheit gegen Reduzierung öffentlicher Weihnachtsbeleuchtung
Bei der öffentlichen Weihnachtsbeleuchtung sprechen sich 54 Prozent der MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer – und damit eine knappe Mehrheit – gegen Einsparmaßnahmen aus. Etwas weniger – 44 Prozent – befürworten diese.
40 Prozent blicken trotz neuer Krisen unverändert auf die Adventszeit
Es ist nun bereits das dritte Weihnachten im Krisenmodus – nach zwei Jahren Corona kommen in diesem Jahr noch Energiekrise, Ukraine-Krieg sowie Inflation hinzu. 40 Prozent der MDRfragt-Teilnehmenden haben angegeben, dass sich ihre Adventsstimmung im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert hat. Ein Drittel blickt positiver auf die Weihnachtszeit – bei fast genauso vielen trüben die zusätzlichen Krisen jedoch die Stimmung.
Warum sie sich auf die Adventszeit freuen oder auch nicht, schreiben die Befragungsteilnehmenden in den Kommentaren:
Ich freue mich sehr, dass wir als Chor mit unserem Adventsprogramm auftreten dürfen, es war zu Coronazeiten eine traurige Adventszeit und ich schätze das gemeinsame Singen dieses Jahr um so mehr!
Ich freue mich auf Weihnachtsmärkte, die letztes Jahr nur bedingt stattfinden konnten.
Man kann eigentlich nicht fröhlich feiern gehen, wenn anderorts diese abscheulichen Dinge passieren.
Die Unbeschwertheit und Vorfreude der Vorweihnachtszeit kommt durch die ständige Auseinandersetzung mit dem Ukraine-Krieg sowie der hohen Inflation ziemlich unter die Räder.
Über diese Befragung
Die Befragung vom 18.11.- 21.11.2022 stand unter der Überschrift:
Voller Freude oder Sorgen - wie starten Sie in die Adventszeit?
Insgesamt sind bei MDRfragt 62.950 Menschen aus Mitteldeutschland angemeldet (Stand 21.11.2022, 10 Uhr).
27.156 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben online an dieser Befragung teilgenommen.
Verteilung nach Altersgruppen:
16 bis 29 Jahre: 304 Teilnehmende
30 bis 49 Jahre: 3.974 Teilnehmende
50 bis 64 Jahre: 11.656 Teilnehmende
65+: 11.222Teilnehmende
Verteilung nach Bundesländern:
Sachsen: 14.120 (52 Prozent)
Sachsen-Anhalt: 6.589 (24 Prozent)
Thüringen: 6.447 (24 Prozent)
Verteilung nach Geschlecht:
Weiblich: 12.456 (46 Prozent)
Männlich: 14.637 (54 Prozent)
Divers: 63 (0,02 Prozent)
Die Ergebnisse der Befragung sind nicht repräsentativ. Wir haben sie allerdings in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat nach den statistischen Merkmalen Bildung, Geschlecht und Alter gewichtet. Das heißt, dass wir die Daten der an der Befragung beteiligten MDRfragt-Mitglieder mit den Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgeglichen haben.
Aufgrund von Rundungen kann es vorkommen, dass die Prozentwerte bei einzelnen Fragen zusammengerechnet nicht exakt 100 ergeben.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 2 | 25. November 2022 | 14:00 Uhr