Tiergarten Insekten im Garten: Ihre Verstecke im Winter
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14. November 2024, 09:19 Uhr
Spätestens nach dem ersten Frost liegt der Garten ruhig und still. Außer Vögeln sind keine Tiere zu sehen. Aber wo verstecken sich Insekten und andere Gartentiere?
Säugetiere und Amphibien schlafen in Erdhöhlen, Hecken und Mauern
Im Winter suchen sich Tiere ein ruhiges und warmes Plätzchen. Igel und Amphibien kriechen in Laubhaufen, Benjeshecken und Steinmauern. Siebenschläfer, Spatzen und Meisen ziehen sich in Nistkästen zurück. Eichhörnchen schlafen im Kobel.
Insekten können Körperwärme nicht regulieren
Und Insekten? Insekten haben ein Problem: Im Gegensatz zu Säugetieren, Amphibien und Vögeln können sie ihre Körpertemperatur nicht selber regulieren. Sie sind darauf angewiesen, den richtigen Platz zum Überwintern zu finden. Manche von ihnen kriechen unter Baumrinde, in Laubhaufen oder andere warme Ecken. Andere ziehen ins Insektenhotel oder Totholzhaufen. Vor allem Wildbienen nutzen das Angebot, in Holz, Bambus und Stroh eine gemütliche Unterkunft zu finden. Aber es gibt auch andere Tricks, um gut über den Winter zu kommen.
Diese Insekten suchen gemütliche Überwinterungsplätze
Schmetterlinge wie das Tagpflauenauge und der Kleine Fuchs suchen in Holzschuppen, Scheunen oder warmen Kellern einen frostfreien Platz.
Marienkäfer und Florfliegen suchen Schutz im Haus oder überwintern in hohlen Pflanzenstängeln.
Der Admiral war früher ein Wanderfalter. Er flog über die Alpen ans Mittelmeer und kam im Frühling zurück. Jetzt bleibt er einfach gleich da. Er überwintert in Baumhöhlen.
Tipp: Den Garten im Herbst nicht aufräumen Damit Insekten ein gemütliches Winterquartier finden, sollten Gärtner ihren Garten nicht ordentlich aufräumen. Stauden und Gräser dürfen bis zum Frühjahr stehen bleiben.
Diese Insekten haben spezielle Strategien zum Überwintern
Aurorafalter und Weißlinge verbringen die kalte Jahreszeit im Puppenstadium - versponnen im Boden oder als Gürtel- und Stürzpuppe an Pflanzenstängeln.
Der Zitronenfalter braucht keine besondere Unterkunft. Er benutzt eine ganz spezielle Strategie: Im Winter scheidet er überflüssiges Wasser aus und reichert stattdessen Glycerin an. Das wirkt wie ein Frostschutzmittel. Wird es kalt, fährt der Stoffwechsel des Falters fast auf Null herunter, aber er gefriert nicht. Auf diese Weise kann er Temperaturen bis zu minus zwanzig Grad Celsius überstehen.
Die meisten erwachsenen Libellen sterben im Herbst. Die Eier überwintern und im Frühling schlüpfen kleine Libellenlarven. Diese wiederum überwintern im nächsten Jahr an einem geschützten Platz.
Hummeln sterben im Herbst. Eine neue Königin schlüpft. Sie überwintert in einer Art Kältestarre in Mauerritzen, unter Laub oder im Boden. Besonders gern überwintern Hummelköniginnen in Mäusenestern.
Tipp: Frühblüher pflanzen Viele Insekten erwachen schon bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr. Und sie brauchen dann unbedingt Nahrung. Deshalb sollten Gärtner unbedingt Frühblüher pflanzen: Winterlinge, Krokusse, Märzenbecher, Weiden - je mehr im Angebot ist, desto besser.
Quelle: MDR Garten; Dorte von Stünzner, (anz)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 11. November 2024 | 16:00 Uhr