Pflanzen für sauren Boden Japanische Azaleen: Blütenwunder für den Garten
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Rhododendron japanicum
11. Dezember 2024, 14:14 Uhr
Azaleen sind hierzulande vor allem als Zimmerpflanzen bekannt. Dabei können die Japanischen Azaleen im Garten kultiviert werden. Wichtig ist dabei vor allem die richtige Erde. Wir stellen die kleinen Verwandten der Rhododendren vor und geben Pflegetipps.
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Japanische Azaleen gehören wie auch die Zimmerazaleen (Rhododendron simsii) zur Gattung der Rhododendrongewächse, die weltweit etwa 1.000 Arten umfasst. Freiland-Azaleen sind bei uns allerdings bei weitem nicht so verbreitet wie Zimmerazaleen.
Saure Erde für Azaleen
Azaleen sind Moorbeetpflanzen, das heißt sie bevorzugen sauren Boden. Da wir in Deutschland vielerorts keinen sauren Boden haben, muss er entsprechend vorbereitet werden. Die Mühe wird mit einer herrlichen Blütenpracht belohnt. Der Boden sollte einen pH-Wert von 4,5 - 5 haben. Um das zu erreichen, muss die Erde entweder komplett ausgetauscht oder mit einem entsprechenden Substrat, auf dem sie gedeihen, aufgebessert werden.
Wer ganz sicher gehen will, dass Azaleen schön kräftig werden und üppig blühen, sollte ein Loch graben. Gartenexperte Horst Schöne empfiehlt eine Größe von mindestens 60 Zentimeter Durchmesser und 60 Zentimeter Tiefe.
Das Loch wird mit einer etwa fünf Zentimeter dicken Filterschicht grobkörnigem Sand gefüllt (kein Spielplatzsand, er ist zu fein). Dann wird das Substrat eingebracht und die Pflanze eingesetzt. Als Substrate eignen sich Weißtorf oder Rhododendronerde.
Auch in einem großen Kübel lassen sich Azaleen über Jahre hinweg gut kultivieren. Wichtig ist hier ebenfalls die Drainage-Schicht aus grobem Sand.
Azaleen richtig düngen
Japanische Azaleen reagieren empfindlich auf Kalk, daher sollten sie auf keinen Fall mit Gartenkompost gedüngt werden. Am besten verwendet man im Frühjahr vor der Blüte regelmäßig Rhododendrondünger.
Azaleen schneiden
Damit die Pflanzen kompakt bleiben, werden sie nach der Blüte geschnitten, allerdings vorsichtig. Zwei bis drei Zentimeter reichen aus. Wichtig ist, die Knospen, die sich nach der Blüte bilden, nicht zu beschädigen. Verblühtes kann aber auch abgezupft werden.
Winterschutz für Azaleen
Fröste bis minus zehn Grad vertragen Azaleen gut. Bei stärkeren Frösten schützt eine Noppenfolie die Pflanze. Eine Polystyrolplatte unter dem Kübel sorgt für zusätzlichen Schutz. Pflanzen im Garten können auch mit Fichtenreisig geschützt werden.
Bei Temperaturen über Null müssen Azaleen im Winter immer mal gegossen werden.
Azaleen im Japangarten Die Japaner betreiben einen wahren Gartenkult. Der Garten - ist er auch noch so klein - soll Zeit zur Entspannung, zur Erholung und zur Besinnung nach getaner Arbeit bieten. Im Garten wollen die Japaner Stille genießen und meditieren. Kieswege, Brücken und Steine prägen das Bild. Drumherum und mittendrin wachsen Inseln voller Pflanzen oder Moos. Azaleen ziehen sich wie Teppiche über Hänge und Hügel. Kiefern und hohe Gräser spenden Schatten. Es gibt drei Grundthemen der japanischen Gartenkunst: den Trockenlandschaftsgarten, den Teichgarten und den üppig begrünten Teegarten.
Heimat | China, Tibet, Nepal, Japan |
Pflanzenfamilie | Heidekrautgewächse (Ericaceae) |
Standort | absonnig bis halbschattig, windgeschützt |
Pflanzung | spätes Frühjahr oder Früherbst |
Blüte | rot, rosa, weiß | Doldentrauben |
Blätter | grün, auch im Winter | Blattform oval bis rund |
Wuchseigenschaften | kugelförmig und buschig |
Boden | mäßig feucht, schwach sauer |
Nährstoffbedarf | mäßig, Humusgaben sind hilfreich |
Winterhart | ja |
Besonerheiten | Zierpflanze |
Quelle: Horst Schöne, Gartenbauingenieur
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR Kultur | 02. Dezember 2024 | 10:00 Uhr