Gutes für die Haut Grüne Kosmetik: Natürliche Pflege einfach selber machen
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22. November 2021, 17:00 Uhr
Gesichtspflege, Hautöl, Lippenbalsam - Kosmetik lässt sich mit wenig Aufwand herstellen. Die sogenannte grüne Kosmetik verwendet dafür ausschließlich Zutaten, die man auch essen kann. Kräuterpädagogin Larissa Herbst erklärt, was dabei zu beachten ist.
Was ist grüne Kosmetik?
Denkt man an Naturkosmetik, denkt man an Zutaten aus der Natur, die freundlich zur Haut sind. Allerdings ist Naturkosmetik kein geschützter Begriff. Hersteller werben zwar häufig, dass ihre Zutaten zu einem hohen Prozentsatz natürlichen Ursprungs sind. Aber genau können das nur Menschen erkennen, die wissen, was die chemischen Begriffe auf den Zutatenlisten bedeuten.
Die sogenannte grüne Kosmetik wurde von der Österreicherin Gabriele Nedoma entwickelt. Sie soll jedem ermöglichen, Kosmetikprodukte auf der Basis von Heilkräutern, Naturprodukten und lokalen Lebensmitteln selber herzustellen. "Die grüne Kosmetik folgt dem ayurvedischen Prinzip, 'Gebe auf Deine Haut nur, was Du essen kannst' ", erklärt Larissa Herbst aus Weimar, zertifizierte Kräuterpädagogin und Expertin für grüne Kosmetik.
Welche Geräte braucht man?
Töpfe, Messbecher, Herd, Waage, Löffel - grundsätzlich sind die Gerätschaften, die zur Herstellung eigener Kosmetikprodukte gebraucht werden, in jedem Haushalt vorhanden. Wichtig sind - je nach Rezept - Trichter und Siebe verschiedener Größen. Mit ihnen werden Zutaten abgeseiht und Flaschen und Döschen sauber befüllt.
Welche Zutaten brauche ich für selbstgemachte grüne Kosmetik?
Die grüne Kosmetik arbeitet mit Zutaten, die es im eigenen Garten, im Lebensmittelhandel oder im Reformhaus gibt. Dort gibt es beispielsweise Sonnenblumen-, Oliven- und Rapsöl, aber auch Vollkornmehl, Kräuter, Früchte, Gewürze und getrocknete Pflanzen wie Lavendel oder Rosenblüten. Bienenwachs wird häufig in Rezepten verwendet. Das bekommt man von einem Imker und natürlich gibt es auch im Internet genügend Anbieter. Ganz wichtig beim Einkauf der Zutaten: "Kaufen Sie alle Zutaten in Bioqualität", rät Larissa Herbst.
Was muss ich bei der Zubereitung beachten?
Hygiene, Hygiene, Hygiene! Der Arbeitsplatz und die Geräte sollten immer sauber sein. Bevor Sie Geräte und Verpackungen nutzen, werden diese mit Alkohol desinfiziert. "Ich nutze 40-prozentigen Wodka. Der Wodka hat keinen starken Eigengeruch", sagt Larissa Herbst. Damit werden Döschen und Sprühflaschen ausgespült, Trichter und andere Geräte besprüht.
Waschen Sie vor der Zubereitung die Hände gründlich! Fassen Sie Dosen und Flaschen nicht auf der Innenseite an!
Wie lange halten die Produkte?
Ungeöffnete Produkte sollten kühl und trocken stehen. Dann halten sie etwa ein halbes Jahr. "Füllen Sie Ihre selbstgemachten Produkte am besten in klare Glasbehälter. Dann können Sie sehen, falls sich etwas an der Konsistenz oder der Farbe ändert", rät Herbst. Werden Balsam und Co benutzt, sollten die Finger immer sauber sein. Noch besser ist es, die benötigte Menge mit einem Spatel zu entnehmen. Öle in Sprühflaschen, wie beispielweise das Apfelöl, sind sehr gut vor Verschmutzung geschützt.
Reste verwerten
Bei der Herstellung grüner Kosmetik gibt es manchmal Reste. Die können einfach gegessen werden. So wird beispielsweise aus Äpfeln, mit denen Apfelöl gemacht wurde, ein leckeres Dessert. "Sie können die abgeseihten Äpfel mit Joghurt und zerbröselten Keksen genießen", empfiehlt Larissa Herbst. Auch in einem Eierkuchen schmecken die sanft mit Gewürzen gesiedeten Äpfel sehr gut.
Quelle: MDR Garten/anz; Larissa Herbst
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 21. November 2021 | 08:30 Uhr