Lord of the Lost singt den Song Blood and Glitter während des Finales des Eurovision Song Contest in Liverpool 2023.
Lord of the Lost haben beim Eurovision Song Contest (ESC) zwar den letzten Platz belegt, doch beim WGT 2023 in Leipzig begeisterten sie ihre Fans. Bildrechte: IMAGO / TT

Konzert Beim WGT 2023 in Leipzig die Nummer 1: Lord of the Lost begeistern Fans

28. Mai 2023, 15:19 Uhr

Zwei Wochen nach ihrer Niederlage beim Eurovision Songcontest (ESC) sind Lord of the Lost am Freitagabend in Leipzig beim Wave-Gotik-Treffen 2023 als Headliner aufgetreten. Die Band aus Hamburg begeisterte ihre Fans mit ihrer Mischung aus Dark-Rock, Ballade, Metal und 80er-Pop. MDR KULTUR-Autorin Anne Wihan hat das Konzert besucht und davor mit Sänger Chris Harms und Gitarrist Pi über den ESC-Auftritt in Liverpool und die Liebe zu ihren Fans gesprochen.

In Liverpool war ihr Name unglücklicherweise Programm, in Leipzig hingegen waren sie für viele die Nummer 1. Und obwohl die Bühne auf der agra nicht mal annähernd so glamourös aussieht, wie die beim ESC, ist für Lord of the Lost am Freitagabend ein langersehnter Traum in Erfüllung gegangen: einmal Headliner beim WGT sein. Mit allem, was zu einer klassischen Show der Hamburger Musiker gehört: glitzernde Ganzkörper-Anzüge, spektakuläre Licht- und Nebelshows, feuerrote Frisuren und eine Liebeserklärung an ihre Fans.

ESC 2023 trotz Niederlage ein schönes Erlebnis

Von ESC-Enttäuschung ist auf der Bühne und im Publikum nichts zu spüren. Und auch ein paar Stunden vorher im Backstagebereich sprechen Sänger Chris und Gitarrist Pi besonnen über den ESC: "Uns geht es gut und uns ging's tatsächlich auch die ganze Zeit gut – auch nach dieser ESC-Niederlage, weil einfach das schöne Erlebnis des ESC das alles überdeckt."

Wir würden es sofort wieder machen, auch wenn wir wüssten, wir werden wieder Letzter.

Lord of the Lost zur Teilnahme am Eurovision-Song-Contest

Die Punktevergabe habe die Band trotzdem tangiert und dass sie mit ihrem Song "Blood und Glitter" den letzten Platz holen würden, hätten sie nicht gedacht.

Am Freitagabend spielte das aber auch gar keine Rolle, denn eines spürte man deutlich: dem Publikum war es egal, wie viele Punkte Lord of the Lost von Musikexpertinnen und -experten bekommen haben. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, mitzusingen, mitzugrölen und sogenannte Pommesgabeln in die Luft zu strecken – das bekannte Handsymbol unter Metal-Fans.

Publikum von Lord of the Lost ist divers

Die Titel, die Lord of the Lost spielen, vereinen Dark-Rock, Ballade, Metal und 80er-Pop. Und so vielfältig ihre Musik ist, so vielfältig ist auch ihre Fangemeinde. Im Publikum sieht man an diesem Abend Fans jeden Alters und Geschlechts, Familien mit Kindern, Metal-, Punk-, Gothic- und Rock-Fans. Sänger Chris Harms liebt diese Diversität.

"Weil wir eben nicht nur die Wacken-Gänger haben und die Mera Luna- und WGT-Gänger. Sondern wir haben eine unglaublich bunte Mischung", so Sänger Chris. "Wenn du zu unseren Konzerten gehst, hast du da Punk-Kids, Gothic-Ladies, du hast die Metaller in ihren Kutten. Du hast die bunten ESC- und die bunten CSD-Gänger, du hast die Mainstream-Hörer, die Muddis von unseren Klassik-Konzerten, du hast ganze Familien mit Kids."

Was das (die Fans) angeht, sind wir mit Stolz Mainstream, weil wir aus allen Richtungen Menschen begeistern können.

Chris Harms, Sänger von Lord of the Lost

Lord of the Lost mögen nicht die Lieblingskünstler der ESC-Jury gewesen sein. Das war aber auch nicht ihr Anspruch. Ihnen ist bewusst, dass sie in der Musikindustrie immer eher eine Nische abdecken werden. Wie gut, dass Leipzig und das WGT ein Herz für genau solche Musikerinnen und Musiker hat.

Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner

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Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 28. Mai 2023 | 13:15 Uhr

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