Als Bach 1750 starb, waren die Leipziger Ratsherren den störrischen Thomaskantor los und froh darüber. Seine Stelle hatten sie längst ausgeschrieben, obwohl sie auf Lebenszeit angelegt war. Ein Affront. Dabei hatte alles so hoffnungsvoll begonnen, als Bach 1723 vom Hofkapellmeisterposten in Köthen nach Leipzig wechselte. Voller Tatendrang komponierte er in den ersten drei, vier Jahren eine Kantate nach der anderen. Bis 1727 entstand nahezu das gesamte kirchenmusikalische Werk. Doch dann geriet Bach in Streit mit den Stadtobereren und schaltete offenbar auf stur.
Wie war es zu dem Zerwürfnis gekommen? Und wann begannen die Leipziger, sich wieder auf den genialen Komponisten zu besinnen? Und sollte man nicht vielleicht den Flughafen Leipzig/Halle nach Johann Sebastian Bach benennen? Denn was Leipzig weltweit so berühmt macht, sei in erster Linie Bach, erklärt der Musikwissenschaftler und Bachfest-Intendant Michael Maul. In seinem jüngsten Buch: "J.S. Bach. Wie wunderbar sind Deine Werke", erschienen im Insel Verlag, widmet er sich Bachs Leben und Wirken als Thomaskantor in Leipzig. Sicher gibt es dafür keinen besseren Experten. MDR Kultruredakteur Stefan Nölke hat mit Michael Maul gesprochen.
Online bis 26. Dezember 2024