Kaiser Karl IV. (1316 bis 1378) aus der Dynastie der Luxemburger gilt als einer der wichtigsten und interessantesten Herrscher des Spätmittelalters. Karl kämpfte in jungen Jahren an der Seite Frankreichs im 100-jährigen Krieg, sprach fließend fünf Sprachen und korrespondierte mit Francesco Petraca, dem führenden Intellektuellen seiner Zeit. Als König von Böhmen baute er das goldene Prag zur glanzvollen Residenz aus und gründete die erste Universität im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. In Tschechien wird er deshalb als Nationalheld gefeiert. In Deutschland steht er dagegen im Schatten von Barbarossa, der bekanntlich im Kyffhäuser vor sich hinschlummert oder dem großen Kaiser Otto, der im Magdeburger Dom seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Welche Spuren hat Karl IV. im heutigen Sachsen und Sachsen-Anhalt hinterlassen?
MDR KULTUR-Geschichtsredakteur Stefan Nölke befragt den Berliner Historiker Olaf Rader, der zuletzt eine lesenswerte Biografie über Karl IV. (erschienen bei C.H. Beck) geschrieben hat.
Redaktion: Katrin Wenzel
Online bis 9. Januar 2025