Blick hinter die Kulissen So war der Programmmachen-Tag 2024 bei MDR KULTUR

Mit gelben Namensschildern liefen am 15. Oktober die Programmbesucher durch die MDR KULTUR-Sendeetage in Halle. Vor ihrem eigenen Live-Auftritt im Programm des Radios konnten sie, zunächst begleitet von der Radiochefin Claudia Bleibaum, den Moderatoren bei der Arbeit zusehen, bekamen einen Einblick in die Technik und eine kleine Einführung in die Abläufe im Tagesgeschäft eines Radiosenders, in dem es neben dem Live-Programm auch aufgezeichnete Interviews gibt oder auch Beiträge produziert werden.

In mehreren Runden erfuhren die Besucher mehr über die Programmgestaltung, beispielsweise, wie Trailer (also die kleinen, liebevoll produzierten Hinweise auf eigene Inhalte kurz vor den Nachrichten) produziert werden. Dafür drängten sich alle in einem kleinen Büro des Tonmeisters Gundolf Weber. Dieser erklärte, wie Trailer produziert werden und räumte mit dem Vorurteil auf, seine Redaktion müsse sich Vorgaben beugen. Noch nie, so Weber, habe er einen Anruf aus der Politik erhalten. Doch die Zeit dränge und so gerieten die Programmbesucher schon schnell in Verzug.

Teilnehmer Thomas Brenner aus Dresden sagte: "Ich finde es spannend herauszufinden, wie ihr zwei Sachen schafft: Zum einen diese Auswahl der Musik. Zum anderen hat mich erstaunt: Wie bekommt ihr diese angenehme Unaufgeregtheit ins komplette Programm? Ich habe beim Hören von MDR KULTUR stets das Gefühl, mich auf eine gute Weise um ein Lagerfeuer gesetzt zu haben."

Drei Musiktitel bekamen die Gäste zu hören, und gemeinsam mit ein paar Vertretern der Musikredaktion durften sie entscheiden, welcher dieser Titel demnächst bei MDR KULTUR zu hören sein wird. Am Ende waren alle begeistert. Ein Besucher sagte, er wisse jetzt, was ein "Wetterbett" sei. Andere lobten die Atmosphäre, das Engagement der Mitarbeiter und den ungewöhnlichen Einblick in den redaktionellen Alltag. Sicher werde das Feedback der Gruppe für die nächste Zeit in der Redaktion von Relevanz sein, mutmaßt eine Besucherin.

Eine Hörerin bedankte sich ausdrücklich, dass im MDR nicht gegendert werde. Zudem wurde die Befürchtung geäußert, Podcasts könnten irgendwann das lineare Radioprogramm ersetzen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Spardebatte in der ARD meinte eine Hörerin ganz konkret, ihr wären weniger Talkshows im Fernsehen lieber und das Geld für Inhalte im Kulturradio besser ausgegeben. Ein weiterer Wunsch: Mehr kulturelle Beiträge sollten digital verfügbar sein. Stichwort Audiothek. In Erinnerung werden aber vor allem die lieben Worte bleiben.

Redaktionelle Bearbeitung: Viktoria Adler