Der Brocken, höchste Erhebung im Norden Deutschlands, bietet Stoff für Geschichte und Zeitgeschichte. An keinem anderen Berg lassen sich die deutsche Nachkriegsgeschichte und Veränderungen in Europa so prägnant nachvollziehen wie am "Brocken".
Am 28. April 1947 räumten die Amerikaner den Gipfel für die Sowjets. Nach dem 13. August 1961 wurde der Brocken militärisches Sperrgebiet. Der "Brockensplitter", ein beliebtes Schokoladenplätzchen aus Wernigerode, durfte fortan nicht mehr unter diesem Namen produziert werden. Die Wanderwege zum Brocken verschwanden von den Landkarten der DDR. Auf dem Brockenplateau wurde das Frühwarnsystem für den Warscheuer Pakt instlliert. Am 3. Dezember 1989 erzwangen friedliche Demonstranten aus Schierke, Ilsenburg und Wenigerode die Öffnung des Brockentores. Von nun an besuchten täglich Zehntausende den Brockengipfel. Zar Peter der Erste war oben, Heinrich Heine, Bismark, der auf dem Gipfel seine spätere Frau kennengelernt haben soll, und natürlich Goethe. Was wäre "Faust" ohne Walpurgisnacht?
Eine akustische Reise zum Brockengipfel: zu Fuß, auf dem Besen oder mit der Bahn, begleitet von einem Autor, der seine Kindheit im Harz verbracht, immer "den Berg" vor Augen.
Feature von Wolfgang Knape
Produktion: MDR 1997
Verfügbar bis 24. April 2026