Zaun des Konzentrationslagers Mauthausen 45 min
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Der Historiker Stefan Hördler forscht seit zwei Jahrzehnten über das SS-Personal der Vernichtungsmaschinerie. Mit MDR KULTUR-Redakteur Stefan Nölke spricht er über die Aufgabe der Holocaust-Forschung.

MDR KULTUR - Das Radio Sa 25.01.2025 19:00Uhr 45:08 min

"Wir müssen das, was wir hier erlebt haben, in die Welt hinausschreien", sagt die junge Berliner Jüdin Charlotte Grunow fünf Tage nach ihrer Befreiung über das Vernichtungslager Auschwitz. Es ist einer der ersten Radioberichte über den Tod von Millionen und das unermessliche Leid der Überlebenden. "Es gibt so schreckliche Sachen, die man erlebt hat, dass man keine Worte findet, sie zu schildern", so Charlotte Grunow weiter: "Und jemand, der nicht dabei gewesen ist, der wird das gar nicht begreifen."

Indirekt formuliert Charlotte Grunow in diesen bewegenden Worten unmittelbar nach dem Geschehen schon die Aufgabe für die Historiker, sagt Stefan Hördler, einer der führenden deutschen Holocaustforscher: nämlich das vermeintlich Unbegreifliche erklärbar zu machen. Stefan Hördler – in Thüringen zuhause, in Niedersachsen an der Universität Göttingen lehrend – hat sich in über zwei Jahrzehnten Forschungsarbeit insbesondere mit den Tätern, das heißt mit dem SS-Personal der Vernichtungsmaschinerie beschäftigt. Was waren das für Leute, auch in den unteren und mittleren Rängen? Was trieb sie an, und wie haben sie sich inszeniert? Ein wichtiger Bereich der Forschung, um zu verstehen, wie das Lagersystem funktioniert hat.

MDR KULTUR-Redakteur Stefan Nölke hat mit Stefan Hördler gesprochen.
Das Gespräch ist bis zum 27. Januar 2026 verfügbar.

Am 27. Januar ist der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.

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