tanzende Menschen in einer Diskothek
Es gibt sie noch, die Clubs, in denen man zu Querbeetmusik Spaß haben kann. Denn die Disco erlebt ein Revival! Bildrechte: IMAGO/C3 Pictures

80er-Jahre-Feeling Disco der 80er erleben: 12 Orte zum Tanzen "wie früher"

16. August 2024, 09:46 Uhr

Einfach mal schon 20 Uhr ausgehen und die "Hütte" ist voll. Sich so richtig schick machen und Tanzen nach den Songs von Whitney Houston, Michael Jackson, Duran Duran, Depeche Mode, The Cure, Madonna, Wham, A-ha, Pet Shop Boys, Kim Wilde, Falco oder Nena – mit Discokugel, Lichtorgel, Schwarzlicht und allem, was dazugehört. An der Bar bunte Cocktails trinken und quatschen, bis der nächste Ohrwurm kommt und einen nichts mehr auf dem Stuhl hält. Das ist Disco-Feeling der 80er-Jahre! Und das erlebt gerade ein Revival, auch durch den Dresdner DJ, Produzenten und Grammy-Gewinner Purple Disco Machine. Unsere Tipps, wo Sie tanzen können "wie früher".

Was in den 80er- und frühen 90er-Jahren ein Massenphänomen war und Woche für Woche Diskotheken, Jugendklubs und die Säle von Kulturhäusern, Restaurants und Dorfkneipen füllte, ist heute kaum noch zu finden: Die klassische Disko, in der es "Runden" für die verschiedensten Musikrichtungen gibt und wo die Leute tanzen, wenn "ihre" Musik gespielt wird und die Zeit dazwischen nutzen, um sich zu unterhalten und Kontakte zu knüpfen – sozusagen Musikstreaming-, Social-Media- und Dating-Plattform in einem und in echt. Für alle, die auf Zeitreise gehen und einen solchen Abend erleben möchten, haben wir hier 12 Orte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammengetragen, wo Sie (noch-)mal "wie früher" Tanzen gehen können.

Leipzig: Moritzbastei, Elsterartig, Stuk, TV-Club

Bereits seit 1979 bereichert die Moritzbastei das Leipziger Nachtleben, bei der Befreiung der ehemaligen Bastion von Kriegsschutt war auch die spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel beteiligt. Seit 1993 ist die "mb" zwar kein offizieller Studentenclub mehr, zieht aber besonders mit ihren Partys immer noch ein eher studentisches Publikum an – der Hauptcampus der Leipziger Uni liegt schließlich direkt nebenan. Zu den regelmäßigen Partyreihen gehört in der Moritzbastei auch "All you can dance" am Samstag mit einer musikalischen Mischung aus "80s Favors, Hip Hop Candys, Pop Sugars, Alternative Greats, Indies und Wilden Herzen", wie die Veranstalter schreiben.

Eine Elstertanz-Party im Leipziger Club "Elsterartig".
Eine Elstertanz-Party im Leipziger Club "Elsterartig". Bildrechte: Elsterartig

Erst seit zehn Jahren gibt es das Elsterartig. Die "Elster" hat sich aber schon einen bedeutenden Rang bei den Nachtschwärmern der Messestadt erarbeitet, regelmäßig ellenlange Schlangen am Dittrichring zeugen davon. Besonders ausgedehnt sind diese meistens sonnabends beim "Elstertanz" mit "Pop, Indie, All Time Favourites & Guilty Pleasures" in der Tanzdiele. Ähnliche Partys finden sich auch im neuen Elsterarig-Ableger "Herr Kauzig", der zudem einen Biergarten bietet. Weitere "All you can dance"-Angebote außerhalb des Wochenendes bieten etwa der Studentenkeller "Stuk" am Dienstag und der TV-Club am Donnerstag für ein vorwiegend studentisches Publikum.

Weitere Informationen Moritzbastei
Kurt-Masur-Platz 1
04109 Leipzig

Elsterartig
Dittrichring 17
04109 Leipzig

Magdeburg: Baracke und Down Town Club

Noch älter als die Moritzbastei ist die seit 1964 bestehende Baracke in Magdeburg – und wird auch nach 60 Jahren immer noch als Studentenclub betrieben. Entsprechend sind auch die Preise dort immer noch studentisch. Dienstags gibt es am Universitätsplatz standardmäßig eine "Oldie-Disco", am Samstag eine Disco mit aktuellen Chart-Hits.

Am anderen Ende der Magdeburger Altstadt befindet sich der Down Town Club, früher auch als "Epic" bekannt. In dem historischen Kellergewölbe unweit des Hasselbachplatzes gibt es häufig am Sonnabend Querbeet-Partys mit Mainstream- und Dance-Musik.

Weitere Informationen Baracke
Universitätsplatz 2
39106 Magdeburg

Down Town Club
Breiter Weg 227
39104 Magdeburg

Erfurt: Engelsburg

Die Erfurter Engelsburg hat schon mindestens 640 Jahre auf dem Buckel. Seit 1968 wird der mittelalterliche Komplex als "Studentenclub Engelsburg" genutzt, seit 1990 organisiert ein Verein die Veranstaltungen, ein Café und einen Biergarten. Samstags gibt es in dem Kulturzentrum regelmäßig "All you can dance"-Partys, Motto: "Peinliche 90’s-Musik oder neuer Underground-Sound – legst du dich auch so ungern fest?"

Zwei Musiker stehen auf der Engelsburg Erfurt und spielen ein Konzert.
Die Erfurter Engelsburg bei einem Konzert. In dem traditionsreichen Gemäuer finden auch regelmäßig Partys statt. Bildrechte: IMAGO / Karina Hessland

Weitere Informationen Engelsburg
Allerheiligenstraße 20
99084 Erfurt

Dresden: Katy's Garage und Groovestation

Das Szeneviertel Neustadt hat wegen seiner hohen Kneipendichte nicht nur bei vielen Nachtschwärmern in Elbflorenz die Nase vorn – hier finden sich auch die Clubs mit Querbeetmusik-Abenden. Im Herzen der Neustadt gelegen ist etwa Katy's Garage, benannt nach dem Land Rover des Clubgründers. Mit Biergarten und Kickermeisterschaften hat der ehemalige Reifenhandel einen festen Platz im Neustädter Nachtleben. Mittwochs lädt Katy's Garage regelmäßig zum "Älternabend", dem "Tanzvergnügen für Erwachsene" und samstags zur "Neustadt-Disko", jeweils mit Musik von Madonna bis Moby.

Nur einen Steinwurf entfernt liegt die Groovestation. 2022 wurde der Club mit dem Preis für die "Beste Livemusik-Spielstätte" ausgezeichnet. Neben Konzerten und Billard- sowie Tischfußball-Wettbewerben wird in dem Club an der Katharinenstraße auch gerne zu "allem" getanzt. Dabei heißt es: "Erinnert ihr euch an die Zeit, als VIVA uns jede Woche mit den besten neuen Hits fütterte? Stundenlang warteten wir vor dem Bildschirm gespannt auf die Charts."

Musiker auf einer Bühne
Die Groovestation lockt regelmäßig Feierwütige in die Dresdner Neustadt. Bildrechte: imago images/Future Image

Weitere Informationen Groovestation
Katharinenstraße 11-13
01099 Dresden

Katy's Garage
Alaunstraße 48
01099 Dresden

Halle: Turm und Tanzbar Palette

Auch in Halle wird in einem mittelalterlichem Gemäuer gefeiert, nämlich im "Turm" der Moritzburg. In dem spätgotischen Bauwerk fanden auch schon einige SPUTNIK SPRING BREAK-Partys und studentische Feten statt, regulär gehen dort die "Turm-Hits" über die Bühne, mit "mit Partykrachern aus 2000 bis heute".

Partygänger in einem Club, der blau beleuchtet ist
Die alten Gemäuder des "Turms" lassen den Club extra düster erscheinen. Bildrechte: MDR SPUTNIK / Maik Notzeblum

Eine weitere Institution in der Saalestadt ist die Tanzbar Palette, in der seit 1954 "getanzt, geschwoft, gerockt, getrunken, gefeiert, gelacht und geflirtet" wird. Direkt in der Innenstadt gelegen, ist die Palette oft der erste Anlaufpunkt für lange Partyabende. Nach einem Sommerfestival gibt es dort demnächst wieder "Weekend Vibes" mit Querbeet-Musik.

Weitere Informationen Turm
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)

Tanzbar Palette
Große Nikolaistraße 9
06108 Halle (Saale)

Chemnitz: Fuchsbau

Der Chemnitzer Fuchsbau existiert seit den 80er-Jahren. Der Club in der Nähe des Hauptbahnhofs musste in der Corona-Pandemie wie viele weitere schwere Zeiten durchmachen, hat diese aber offensichtlich überstanden. Samstags finden häufig 80er-, 90er- und 2000er-Partys im ältesten Club der Stadt statt.

Eine Partynacht im Fuchsbau.
Der Fuchsbau ist der älteste noch existierende Club in Chemnitz. Bildrechte: Fuchsbau

Weitere Informationen Fuchsbau
Carolastr. 8
09111 Chemnitz

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Lebensläufe: Purple Disco Machine | 15. August 2024 | 22:40 Uhr