Schlösser, Museen, Natur Weihnachten in Thüringen: Zwölf Geheimtipps für entspannte Ausflüge

Jedes Jahr im Advent zeigt das Museum Burg Posterstein eine Auswahl aus seiner umfangreichen Sammlung von Weihnachtskrippen. Dieses Jahr sind Krippen aus Ländern, die am Meer liegen, zu sehen – von Peru über Deutschland bis Italien. Erstmals zu sehen sein wird beispielsweise eine Fasskrippe aus Neapel. Die Neapolitaner waren bereits im 16. Jahrhundert für ihre kunstvollen Weihnachtskrippen berühmt, die oftmals detailreiche heimische Szenerien aus Naturmaterialien kunstvoll nachstellen. Eine solche, in ein Fass eingearbeitete, beleuchtete Weihnachtskrippe ist neu in der Sammlung des Museums Burg Posterstein.

Märchenhaft wird es beim "Advent im Salon". Hier gibt es in stimmungsvoller Atmosphäre in der gesamten Burg geschmackvolle Kleinigkeiten zur Weihnachtszeit, Märchen, Musik, Unterhaltung und Leckereien aus Küche und Backstube für die ganze Familie. "Advent im Salon" ist ein Nachmittag in weihnachtlicher Stimmung fernab des Weihnachtsmarkttrubels, an dem der Salongeist mit Musik, Literatur und Unterhaltung aufleben soll. Beim gemeinsamen Weihnachtsbasteln, bei leckerem Gebäck und Heißgetränken kommt man ins Gespräch.

In den alten Gemäuern des Oberschlosses Kranichfeld im Weimarer Land können Gäste am 16. und 17. Dezember 2023 bei einer Tasse heißem Glühwein die Schönheit des Schlosses bestaunen, bevor es in den jährlichen Winterschlaf verfällt. Das Oberschloss wird bei Live-Musik in weihnachtlichem Licht erstrahlen. Außerdem kann man an Ständen regionaler Händler stöbern – angeboten werden zum Beispiel Schmuck, Getöpfertes und andere Geschenkideen.

Das Oberschloss in Kranichfeld wird am 3. Adventswochenende zur winterlichen Kulisse des Weihnachtsmarktes. Bildrechte: imago images/Hans P Szyszka

Am ersten, zweiten und dritten Adventswochenende verwandelt sich beim "Weihnachtsmarkt der Wünsche" die gesamte Leuchtenburg in eine funkelnde, duftende Weihnachtswelt. Die Stände befüllen handgefertigte Dinge, wie regionales Handwerk und regionale Köstlichkeiten. Dazu gibt es traditionelle und weihnachtliche Musik, kleine Überraschungen vom Weihnachtsmann, Orgelmusik in der Porzellankirche und Kreatives zum Selbermachen. Das Wünschen steht dabei im Zentrum des Weihnachtsmarktes.

Das Besondere: Nicht nur auf Papier, sondern auch auf Porzellan können die Besucher ihre Wünsche schreiben. Von einem 20 Meter langen "Steg der Wünsche" kann man dann seinen beschriebenen Porzellanteller in die Tiefe fallen lassen. Auf dass die Scherben Glück bringen!

Unterhaltung für die ganze Familie bieten auch das Schattenkino in der Burg und die "Porzellanwelten" mit einer Entdeckungsreise durch die Geschichte des Porzellans. Ein tierisches Highlight sind die kleinen Nikolaus-Ponys und die Alpakas, mit denen die kleinen Gäste auf dem Panoramaweg wandern können. Außerdem sind die burgeigenen Ziegen für den Weihnachtsmarkt in die Krippe im Burghof gezogen.

In Sonneberg können Kinder in der Adventszeit dem Weihnachtsmann in seiner Werkstatt über die Schulter schauen. Kombiniert wird dieses Erlebnis mit einer Audioführung durch die Stadt, die auf dem Bahnhofsvorplatz beginnt und am Deutschen Spielzeugmuseum endet. Die Route führt an verschiedenen geschmückten Stationen vorbei, an denen mit Hilfe von QR-Codes Geschichten gehört werden können. An einer Poststation können Kinder ihre Wunschzettel an den Weihnachtsmann abgeben, an einer Verpackungsstation können Geschenke schön verpackt werden. Auch der frisch restaurierte Schlitten des Weihnachtsmannes wird auf der Route ausgestellt sein.

In Sonneberg kann man dem Weihnachtsmann in seiner Werkstatt über die Schulter schauen. Bildrechte: Stadt Sonneberg

Das wildromantische Schwarzatal ist ein kleines Seitental des Thüringer Waldes. Für sich genommen schon einen Besuch wert, hat die Bergbahn sich noch etwas Besonderes für die Adventszeit ausgedacht: An verschiedenen Haltepunkten der Thüringer Bergbahn und Schwarzatalbahn gibt es am dritten Adventswochenende ein weihnachtliches Programm rund um die Welt der Märchen. Gäste können zum Beispiel einen Blick in die Wohnstube von Rotkäppchens Großmutter werfen oder der Spur von Tonscherben zu König Drosselbart folgen. Auch der Weihnachtsmann wird unterwegs sein.

Die traditionelle Weihnachtsausstellung im Altenburger Schloss- und Spielkartenmuseum widmet sich in diesem Jahr Puppenstuben aus zwei Jahrhunderten. Die Exponate wurden von dem Sammlerehepaar Frank und Hella Müller aus Zwönitz zur Verfügung gestellt. Die Puppenstuben und Kaufmannsläden aus der in über vier Jahrzehnten zusammengetragenen, detailgetreuen Sammlung versprechen laut dem Veranstalter eine Zeitreise.

Da ist zum Beispiel ein Musikzimmer aus der Gründerzeit, in dem sich die Familie versammelt, um dem Klavierspiel des Sprösslings zu lauschen. In der Küche herrscht geschäftiges Treiben. Die Hausfrau ist mit der Weihnachtsbäckerei beschäftigt. Und im Kaufmannsladen gehen Waschpulver, Brot, Kuchen und Milchflaschen im Miniformat über die Ladentheke.

Für kleine und große Märchenfans ist der traditionsreiche Adventskalender der Meininger Stadtbibliothek ein besonderes Erlebnis. Er befindet sich an der Fassade des historischen Bibliotheksgebäudes, das exakt 24 Fenster hat. Hinter jedem Fenster verbirgt sich ein Märchenbild. Ab dem 1. Dezember wird von Montag bis Samstag jeweils um 17 Uhr ein Fensterladen geöffnet, das jeweilige Märchen enthüllt und von verkleideten Darstellerinnen präsentiert.

Bestens geeignet für einen Adventskalender: Die Fassade des historischen Bibliotheksgebäudes hat exakt 24 Fenster. Bildrechte: picture alliance/dpa/- | Karina Erdmann

Das ehemalige Greizer Residenzschloss der Fürsten Reuss älterer Linie aus dem 19. Jahrhundert leuchtet am 17. Dezember im fürstlich-weihnachtlichen Glanz und wird für einen Tag zum lebendigen Schauplatz der Geschichte. Der gesamte Hofstaat der "Romantischen Fürstenweihnacht" wird in historische Kostüme gewandet sein.

Gäste können die Räume der Greizer Fürsten, die Dauerausstellung sowie die Weihnachtsausstellung besuchen. Hoflieferanten bieten ihre Waren an fürstlichen Schauplätzen an. Im Weihnachtscafé wird passend dazu "Heißer Bischof" ausgeschenkt, ein Punsch, zubereitet nach einem originalen Rezept aus dem 18. Jahrhundert, das auf den damaligen Greizer Hofkonditor Müller zurückgeht.

Wenn bei anderen die Lichter bereits ausgeschaltet werden, geht es beim Eisenberger Nacht-Weihnachtsmarkt erst so richtig los. Im historischen Ambiente der Eisenberger Innenstadt können sich Gäste auf ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie und viele Leckereien freuen. Der Weihnachtsmarkt hat jeweils bis um Mitternacht geöffnet.

Der Weihnachtsmarkt in Eisenberg ist ein Highlight für Nachtschwärmer. Bildrechte: Stadt Eisenberg

Am zweiten Adventswochenende öffnet der Marmorsaal auf Schloss Elisabethenburg in Meiningen seine Türen für den Kunsthandwerkermarkt. Die Besucher können sich auf ein Angebot aus Kunst, Design und Handwerk von Ausstellern aus ganz Deutschland freuen. Eine Bastelstube liefert Anregungen für kleine Weihnachtsgeschenke. Kulinarisches, weihnachtliche Floristik und vieles mehr bietet der Zwickchenmarkt. Das Museumscafé sorgt für ein passendes kulinarisches Angebot.

Auch in diesem Jahr präsentiert der Egapark seine traditionelle Weihnachtsausstellung "Florales zur Weihnachtszeit" im historischen Felsenkeller des Erfurter Dombergs. In diesem Jahr begeben sich Gäste auf eine Zeitreise. Zum Thema "Weihnachten gestern und heute" können Dekorationsbegeisterte traditionelle und moderne Gestaltungen im Wandel der Zeit kennenlernen. Ob Adventskränze, Pyramiden, Tannenbäume oder Weihnachtskalender – die Ausstellung liefert fantasievolle Designideen für die ganze Familie.

Dem Stress des Erfurter Weihnachtsmarktes kann man in der weihnachtlichen Ausstellung im Felsenkeller entfliehen. Bildrechte: imago/Bild13

Wenn auf Schloss Wilhelmsburg Ritter in Schwertkämpfen mit Kraft und Getöse brillieren, ist mittelalterlicher Weihnachtsmarkt. Töpfer, Seifenmacher, Lederer, Schmuckler, Zinngießer präsentieren ihr Handwerk. Leckere Spezialitäten wie Obstbrände, Kartoffelpuffer und Knoblauchbrot laden zum Trinken und Schmausen ein.

Musikalisch wird das Mittelalterspektakel von den zwei Gruppen Viesematente und Rebula begleitet. Mit Schalmei, Flöten, Sackgepfeif und Trummeln runden sie das historische Ambiente ab. Neben dem bunten Markttreiben können Gäste auch die Gelegenheit nutzen, das Schloss und seine reichverzierten Festsäle und die Schlosskapelle anzuschauen.

Redaktionelle Bearbeitung: Cornelia Winkler