Weltjugendtag Papst wirbt für Solidarität mit Flüchtlingen
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29. Juli 2016, 09:07 Uhr
Papst Franziskus hat Polen davor gewarnt, sich international zu islolieren. Bei einer Messe im polnischen Wallfahrtsort Tschenstochau sagte Franziskus am Donnerstag, das Land dürfe nicht "der Versuchung nachgeben, sich abzuschotten" und sprach damit die abweisende Haltung der polnischen Regierung in der Flüchtlingskrise an.
Papst: Auch viele Polen sind ausgewandert
Schon am Mittwoch hatte der Papst im Königsschloss Wawel die polnische Regierung aufgefordert, Flüchtlinge aufzunehmen. Bei der Veranstaltung waren der polnische Präsident Andrzej Duda und Vertreter der konservativen PiS-Regierung zugegen. In seiner Rede erinnerte Franziskus daran, dass auch viele Polen für ein besseres Leben ausgewandert seien. Da müsse es ebenfalls "eine Bereitschaft zur Aufnahme derer gegeben, die vor Hunger und Kriegen fliehen", so der Papst. Wer seiner Grundrechte beraubt sei und seinen eigenen Glauben in Freiheit nicht ausüben könne, benötige Solidarität.
Syzdlo: Es gibt nichts Wertvolleres als Sicherheit
Die polnische Regierung, aber auch viele konservative polnische Geistliche lehnen es ab, in nennenswertem Umfang muslimische Flüchtlinge aus Krisengebieten aufzunehmen. Diese Haltung spiegelt auch die Meinung vieler Polen wider. Am Mittwochabend erneuerte Regierungschefin Beata Szydlo ihre Position. Man müsse Hilfe leisten, "aber gleichzeitig unsere Bürger schützen". Es gebe "nichts Wertvolleres als Sicherheit", sagte sie dem Sender TVN24.
Krakau ist wichtige Stadt für Katholiken
Papst Franziskus kam am Donnerstagabend auf der Wiese des Blonia-Parkes von Krakau zudem mit jugendlichen Katholiken zusammen. Der Papst nahm die Straßenbahn, um zur sogenannten Papstwiese nahe der Altstadt zu kommen. Auf der 48 Hektar großen Fläche hatte bereits der frühere Papst Johannes Paul II. mehrere große Messen zelebriert.
Der Weltjugendtag mit mindestens einer halben Million Teilnehmern war am Dienstag eröffnet worden und soll bis Sonntag dauern. Auch Franziskus wird bis dahin in Krakau bleiben. Die Idee zum Weltjugendtag geht auf den aus Polen stammenden Papst Johannes Paul II. zurück. Der Austragungsort Krakau ist eng mit der Lebensgeschichte des früheren Papstes verbunden. In der polnischen Stadt studierte Johannes Paul II., später empfing er in Krakau die Priesterweihe.