Leben in der Grauen Zone an der ostukrainischen Front
Aus Sicherheitsgründen dürfen nur Einwohner in den Ort. Überall in Staromarjiwka sind ukrainische Soldaten. Gefilmt oder fotografiert werden dürfen sie nicht.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Das ist Staromarjiwka in der Ostukraine. Die Militärs zählen das Dörfchen zur sogenannten Grauen Zone. Es wird sowohl von der Ukraine als auch von den prorussischen Separatisten beansprucht. Die Felder um das Dorf sind vermint und auf den Anhöhen am Dorfrand stehen Geschütze. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Aus Sicherheitsgründen dürfen nur Einwohner in den Ort. Überall in Staromarjiwka sind ukrainische Soldaten. Gefilmt oder fotografiert werden dürfen sie nicht.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Auch die Grundschule von Granitne wurde zerstört.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Auch elf Kinder aus Staromarijwka werden in Granitne unterrichtet. Sie laufen mit ihrer Lehrerin jeden Tag zwei Mal rund vier Kilometer durch das Frontgebiet - im Visier der Scharfschützen beider Seiten. Sie müssen auf dem Weg bleiben. Auch wilde Tiere, die sich in den Kriegswirren stark vermehrt haben, stellen eine Gefahr dar.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Trotzdem ist die Schule für die Kinder mehr als alles andere zum Lebensmittelpunkt geworden. Das Gebäude ist beheizt und es gibt eine warme Mahlzeit für sie.Bildrechte: MDR/Roman Schell
125 Einwohner zählt Staromarijwka nach vier Jahren Krieg in der Ostukraine nur noch, 80 Prozent von ihnen sind Renter. Vor dem Krieg gab es rund 300 Einwohner. Inzwischen gleicht das Dorf einem Niemandsland ohne Laden, medizinischer Versorgung, ohne Post oder Feuerwehr. Arbeit gibt es auch keine.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Granitne ist das nächstgelegene Dorf und unter ukrainischer Kontrolle. Dort leben noch rund 1.000 Menschen, zwei Drittel weniger als zu Kriegsbeginn.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Die Lage ist aber auch in Granitne gefährlich. Die Bewohner dürfen nicht einmal ihre Kühe in die Graue Zone treiben, denn der Ortsrand ist vermint. Erst im September waren einige Tiere von Minen zerfetzt worden.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Kuhhirtin Lydia bekam die Minen am eigenen Leib zu spüren. Sie hatte einmal einen Draht berührt, damit einen Sprengsatz ausgelöst und zahlreiche Splitterwunden davongetragen. Weggehen, wie die Soldaten sagen? Nein, denn die Häuser und Tiere sind alles, was den Menschen in Granitne noch geblieben ist.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Vor dem Krieg war Granitne wegen seines Steinbruchs für Granit bekannt. Abgebaut wird dort schon lange nicht mehr. Die technischen Anlagen wurden hinter die Frontlinien gebracht. Die Männer warten auf Frieden - und Arbeit.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Auf Schritt und Tritt sind in Granitne die Kriegsschäden zu sehen. Immer wieder flammen Kämpfe auf. Jederzeit können Granaten hageln oder Kugeln durch die Luft pfeifen.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Schwer beschädigt war auch die Hauptschule von Granitne. Sie konnte mit Spendengeldern, zum großen Teil aus Deutschland, wiederaufgebaut werden. 163 Kinder besuchen die Schule derzeit. 2014 waren es mehr als doppelt so viele.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Tatjana Efisko unterrichtet in Granitne seit 27 Jahre Ukrainisch. Die 50-Jährige hat ihre Schüler noch nie so unkonzentriert erlebt wie in den Jahren seit 2014. Vor allem Kämpfe in der Nacht hätten psychische Auswirkungen auf die Kinder, erzählt sie.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Efisko ist in Staromarjiwka geboren und aufgewachsen. Sie unterstützt ihre Schülerinnen und Schüler, wo sie nur kann, indem sie sie auf dem Schulweg nach Granitne begleitet oder kranke Kinder zu Hause unterrichtet.Bildrechte: MDR/Roman Schell
In der Schule klärt eine Wandzeitung über Minen und andere Gefahren auf. Den Ernstfall zu üben, ist überlebensnotwendig. Ist mal wieder Strom ausgefallen, dann wird mit der alten Glocke Alarm geläutet. Die Schüler finden den Weg in den Keller inzwischen wohl blind.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Wegen des Krieges ist der Steinbruch dicht und die Landwirtschaft nahezu zum Erliegen gekommen. Da ist die Schule ein wichtiger Arbeitgeber geworden. 23 von 32 Lehrkräften sind trotz der Kämpfe geblieben, haben ein Jahr auch ohne Lohn gearbeitet. Besonders stolz ist Direktorin Lessja Kosse (links im Bild) darauf, dass die Schule 17 Erstklässler hat. Ein Zeichen, dass die Menschen langsam zurückkehrten.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Auch elf Kinder aus Staromarijwka werden in Granitne unterrichtet. Sie laufen mit ihrer Lehrerin jeden Tag zwei Mal rund vier Kilometer durch das Frontgebiet - im Visier der Scharfschützen beider Seiten. Sie müssen auf dem Weg bleiben. Auch wilde Tiere, die sich in den Kriegswirren stark vermehrt haben, stellen eine Gefahr dar.Bildrechte: MDR/Roman Schell