An einer Seilbahnstation ist der sowjetische Diktator verewigt – Stalin und sein Vorgänger Lenin. Das Mosaik ist aus Flusssteinen zusammengelegt.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Wer in der georgischen Bergbaustadt Tschiatura herumkommen will, hat an vielen Stellen nur zwei Möglichkeiten: Er kann die steilen Felswände hinaufklettern oder die Seilbahn hoch über der Stadt nehmen. Mut kostet beides.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Mit der über 60 Jahre alten Seilbahn geht es teils bis zu 150 Meter in die Höhe – dieser Nervenkitzel ist nichts für Leute, die Höhenangst haben. Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Die Seilbahn in Tschiatura bringt Arbeiter in die Minen der umliegenden Berge, die dort nach Mangan schürfen. Der wertvolle Rohstoff für die Metallindustrie zog vor rund 140 Jahren Bergarbeiter aus aller Welt an. Anfangs mussten sie die Schluchten zu den Minen hinauf- und hinabsteigen. Das kostete wertvolle Zeit und Kraft.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Stalin soll - als oberster Führer der Sowjetunion und gebürtiger Georgier - in den 1950er-Jahren schließlich den Bau der Seilbahn angeordnet haben. Sie war die erste ihrer Art im riesigen Sowjetreich. Viel hat sich in den all den Jahrzehnten nicht an der Bahn verändert: Links ein Bild von Mitte der 1950er-Jahre, rechts eine Aufnahme von 2013.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
An einer Seilbahnstation ist der sowjetische Diktator verewigt – Stalin und sein Vorgänger Lenin. Das Mosaik ist aus Flusssteinen zusammengelegt.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Noch heute nennt man die Seilbahn-Kabinen im Volksmund gern auch "Stalins schwebende Metallsärge", obgleich wohl noch niemand damit abgestürzt ist. Die Seilbahn dient nicht nur dem Personenverkehr, sondern auch dem Abtransport von Manganerz.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Tschiatura war in der Sowjet-Ära eine blühende Industriestadt. Der Abbau des wertvollen Mangan spülte früher viel Geld in die Stadt. Arbeitsplatzprobleme kannten die 30.000 Einwohner nicht. Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Doch der langersehnten Unabhängigkeit Georgiens folgte ein Bürgerkrieg, der zum Niedergang der Wirtschaft führte – auch in Tschiatura.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Das staatliche Bergbauunternehmen meldete in den 1990er-Jahren Konkurs an, die Strom- und Wasserversorgung der Stadt brach völlig zusammen. Die Wohnblocks beheizte man mit Holz, das Wasser holte man sich aus dem Brunnen. Wer konnte, verließ die Stadt. Die Einwohnerzahl halbierte sich auf rund 12.000 Einwohner. Hier ein Bild der Zentralstation der Seilbahn.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Einst waren in der Stadt über 26 Bahnen für den Personenverkehr und 50 für den Abtransport von Manganerz im Einsatz. Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Nur dem Improvisationstalent des Personals ist es zu verdanken, dass die Seilbahn nach über sechs Jahrzehnten noch immer über der Stadt schwebt - wenngleich nur noch ein Bruchteil der Strecken funktionieren.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Auch das ist ein Relikt aus der Sowjet-Ära. In den Seilbahn-Linien sind Telefone eingebaut für den Kontakt mit der Seilbahn-Zentrale.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Die Gondeln werden bis heute per Hand gesteuert. Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Mit der Seilbahn geht es auch über den stark verschmutzten Fluss Qwirila, der sich durch die Bergbaustadt Tschiatura schlängelt.Bildrechte: MDR/Amos Chapple
Anfang 2017 verkündete das georgische Verkehrsministerium im georgischen Tiflis, dass die Seilbahn erneuert werden soll, zumindest vier der Seilbahnlinien – auf einer Gesamtlänge von rund 3.400 Metern.Bildrechte: Ministry of Regional Development and Infrastructure of Georgia
"Stalins schwebende Metallsärge" sollen bis Ende 2018 modernen, klimatisierten Kabinen weichen. Veranschlagte Kosten: mehr als 15 Millionen Euro. In die Summe teilen sich die georgische und französische Regierung. Bildrechte: Ministry of Regional Development and Infrastructure of Georgia