Die Ukraine hat ein massives Probem mit Energieverschwendung. Vor allem jetzt während der Heizsaison macht es sich bemerkbar. Dabei subventioniert der Staat die Energieversorgung für Bevölkerung und Wirtschaft in hohem Maße. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - wird mit Wärme, Strom und Gas nicht sparsam umgegangen.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die Ukraine hat ein massives Probem mit Energieverschwendung. Vor allem jetzt während der Heizsaison macht es sich bemerkbar. Dabei subventioniert der Staat die Energieversorgung für Bevölkerung und Wirtschaft in hohem Maße. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - wird mit Wärme, Strom und Gas nicht sparsam umgegangen.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Weil die Heizkörper vielerorts bis heute nicht mit Thermostaten ausgestattet sind, läuft die Heizung rund um die Uhr - die Temperatur wird durch Lüften "geregelt". Vor allem ältere Menschen haben dieses Verfahren aus sowjetischen Zeiten beibehalten. Es fehlt auch ein fiananzieller Anreiz zum Sparen, weil die Heizung pauschal nach Wohnungsgröße bezahlt wird.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die Fenstersind zudem oft undicht, ebenso wie die Fernwärmeleitungen. Moderne Doppel- und Mehrfachfenster sind in vielen Regionen unerschwinglich und die alten werden oft erst dann neu gekittet, wenn es absolut nötig ist.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Auch die Gebäude selbst sind meist kaum isoliert und in einem schlechten Zustand. Der Investitionsstau ist kaum zu bewältigen. So entweicht viel Wärme - und damit auch Geld - in die Luft.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die Verschwendung beginnt jedoch schon früher. 22 Prozent der Energie wird bereits bei der Produktion verschwendet, weitere 25 Prozent gehen beim Transport verloren und 30 Prozent beim Endabnehmer, hat das Entwicklungprogramm der Vereinten Nationen ermittelt. Kein Wunder bei solchen gerupften Fernwärmeleitungen. Zuerst stehlen Menschen die Metallverkleidung, dann holen sich die Vögel die Glaswolle zum Nestbau.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Neben Fernwärme ist auch Gasverschwendung ein Problem. Der Verbrauch von Gas zum Kochen wird nicht gemessen. In dieser Gemeinschaftsküche lässt man die Flamme für den nächsten Mieter brennen - dieser spart sich dann das Streichholz. Für den Einzelnen kommt das ein wenig billiger, für Vater Staat bedeutet das aber enorme Verluste.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Aus diesem Grund trickst die Ukraine inzwischenbei den Gas-Importen. Die Energieversorger kaufen weniger Gas direkt in Russland, sondern beziehen es vor allem so genannte "Reverse-Flow-Lieferungen" aus den Nachbarländer Polen, Slowakei und Ungarn. Die haben das Gas zwar auch aus Russland bekommen, aber weniger dafür bezahlt. Und so lohnt es sich das absurde Verfahren, das Gas über die Grenze zurückzuschicken, etwa hier in Uschorod nahe der Slowakei.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Eine weitere Schwachstelle bei der Energieversorgung, vor allem mit Strom, ist der Konflikt mit dem abtrünnigen Ostteil des Landes. Im Februar 2017 musste die Regierung den Energienotstand ausrufen, weil die Kohlelieferungen aus den Bergwerken der Ostukraine ausblieben und die Kraftwerke daher runtergefahren wurden.Bildrechte: Verfügbar für Kunden mit Rechnungsadresse in Deutschland. | Roman Pilipey
Darüber hinaus sind die Kohleminen in der Ukraine oft unrentabel und hoffnungslos veraltet. Die Kohleförderung muss der Staat in hohem Maße subventionieren. Wie hier in Torezk, weniger Kilometer von der Front entfernt.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Untertage schuften die Kumpel unter schwierigsten Bedingungen. Die Technik ist veraltet und die Sicherheitsstandards unzureichend. 800 Bergleute sind in den vergangenen 25 Jahren in der Ukraine ums Leben gekommen.Bildrechte: MDR/Roman Schell
Nur langsam beginnt ein Umdenken. Einige - meist wohlhabende Ukrainer - denken inzwischen bei Neubauten auchan Energieeffizienz. So wie diese Frau im westukrainischen Uschorod. Sie informiert sich bei einem der wenigen Händler für Solarpanele. (Über dieses Thema berichtet MDR Aktuell auch im: TV | 26.01.2018 | 17:45 Uhr)Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK