Wer, Wie, Was? Fakten zum ESC-Finale in Kiew
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12. Mai 2017, 10:44 Uhr
Die K.O.-Runden sind entschieden. 26 Finalisten singen um die Krone. Auch Deutschlands Auftritt ist gesetzt, weil es zu den "Big Five" gehört.
Warum findet der Wettbewerb in Kiew statt?
Die Opernsängerin Jamala hat den ESC nach Kiew geholt: Im vorigen Jahr gewann die ukrainische Künstlerin den Wettbewerb in Stockholm. Die Ukrainer haben übrigens Erfahrung in der Austragung des Eurovision Song Contests. Im Jahr 2005 durften sie schon einmal den ESC veranstalten.
Wie oft war der ESC bislang in Osteuropa?
Der weltweit größte Musikwettbewerb findet zum 62. Mal statt, sieben Mal nur wurde er in seiner Geschichte in Osteuropa ausgetragen. Die Musikauswahl der Region schien die Jury nicht gerade begeistert zu haben. Erst 1989, 34 Jahre nach Erstausstrahlung des ESC, schaffte es ein osteuropäisches Land auf das Siegertreppchen - mit Riva aus dem damaligen Jugoslawien.
Die osteuropäischen Gewinner im Überblick: Jamala (2016, Ukraine), Dima Bilan (2008, Russland), Marija Serifovic (2007, Serbien), Ruslana Lyzhichko (2004, Ukraine), Marie N (2002, Lettland), Tanel Padar, Dave Benton und 2XL (2001, Estland), Riva (1989, Jugoslawien).
Was kostet das Ereignis?
Die ukrainischen Organisatoren greifen für das Millionenpublikum, das die ESC-Ereignisse verfolgt, tief in die Tasche. Für die Infrastruktur stellt die Stadtverwaltung von Kiew etwa sieben Millionen Euro bereit. Knapp 15,5 Millionen Euro muss das Staatsfernsehen per Regierungserlass für das Mega-Ereignis reservieren. Das sind rund 40 Prozent des Jahresbudgets des Senders.
Wie viele Musiker nehmen teil?
Beim ESC-Finale treten am Samstag insgesamt 26 Länder gegeneinander an. Die mussten sich vorher in jeweils zwei Halbfinalen behaupten. Geschaftt haben es unter anderem Polen, Belarus und Rumänien. Alle Finalisten gibt's hier im Überblick.
Die russische Kandidatin - die Sängerin Julia Samoilowa - sollte im zweiten Halbfinale antreten, doch Kiew wollte ihr die Einreise verweigern. Grund: Die Künstlerin war in der von Russland annektierten Krim aufgetreten.
Die Europäische Rundfunkunion - ein Zusammenschluss von 73 Rundfunkanstalten - versuchte zwischen beiden Streitparteien zu vermitteln, doch vergeblich. Moskau trotzte, zog seine Kandidatin aus dem Wettbewerb zurück und will sie 2018 erneut ins Rennen schicken. Parallel zum ersten Halbfinale in Kiew trat Samoilowa sogar noch einmal auf der Krim auf, anlässlich zum Tag des Sieges am 9.Mai. Tausende Zuschauer verfolgten den Live-Auftritt trotz starken Regens.
Wer kommt ins Finale?
Die jeweils besten zehn Acts aus den zwei Halbfinalen qualifizieren sich für die große Show am Samstag. Das macht zusammen 20 Finalisten. Hinzu kommen dann noch die Ukraine als Vorjahresgewinner sowie die fünf größten Geldgeber der Musikshow: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Für Deutschland geht Levina mit dem Song "Perfect Life" an den Start.
Wie wird der Sieger ermittelt?
Alle Länder, die in den Halbfinalen antreten, sind in der jeweiligen Runde auch stimmberechtigt. Die Abstimmung erfolgt per Jury- und Televoting, zu jeweils 50 Prozent. Im Finale stimmen alle Teilnehmerländer ab, auch wenn ihre eigenen Künstler bereits ausgeschieden sind. Für das eigene Land allerdings kann weder in den Halbfinalen, noch im Finale gestimmt werden.
Wo kann man den ESC sehen?
Das Finale findet am 13. Mai 2017, 21 Uhr, statt und wird live in der ARD gezeigt.
Über dieses Thema berichtete der MDR auch im: Radio | 09.05.2017 | 11:48 Uhr