Ab auf die Insel! 19. Oktober 2007: Einweihung der Rügenbrücke
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14. Februar 2020, 15:41 Uhr
Wer früher mit dem Auto nach Rügen fuhr, musste lange Staus in Kauf nehmen. Stoßstange an Stoßstange standen die Trabis und Wartburgs in der Ferienzeit auf dem Rügendamm - gern auch hinter einem der vielen Traktoren der umliegenden LPGs. Seit 2007 ist das Geschichte: Nach dreijähriger Bauzeit wurde vom 19. bis 21. Oktober mit einem großen Volksfest die neue Rügenbrücke eingeweiht.
Die Bauarbeiten hatten am 31. August 2004 begonnen. 4,1 Kilometer lang ist die Überquerung des Strelasunds zwischen dem Festland und Deutschlands größter Insel. Mit einer Durchfahrthöhe von 42 Metern passen nun auch große Schiffe unter der Brücke durch.
Hohe Baukosten
Die Baukosten beliefen sich am Ende auf 125 Millionen Euro, allein der Brückenzug war 100 Millionen Euro teuer. Es war sogar eine privatwirtschaftliche Finanzierung durch eine Brückenmaut im Gespräch, die aber letztendlich scheiterte. Die hohen - und während der Bauzeit noch steigenden - Kosten waren damals neben dem Umweltschutz und der Angst vor zu vielen Touristen ein Hauptargument der Brückengegner.
Ein Blick zurück
Die Insel Rügen mit ihren mondänen Seebädern war lange Zeit nur per Fähre zu erreichen. Erst seit 1936 kam man über Rügendamm und Ziegelgrabenbrücke mit dem Auto und der Eisenbahn über den Strelasund. Und das, mit Einschränkungen nach der Beschädigung im 2. Weltkrieg, über 70 Jahre lang! Kein Wunder, dass das Bauwerk mächtig in die Jahre gekommen war. Außerdem war die alte Brücke auch mitverantwortlich für die langen Rückstaus: Mehrmals täglich musste sie hochgeklappt werden, damit größere Schiffe passieren konnten.
Staus über Staus
Auch dem Urlauberansturm nach der Wende war die alte Rügenbrücke immer weniger gewachsen. Und der Rügentourismus boomt: 6,5 Millionen Urlauber verbrachten 2016 "die schönste Zeit des Jahres" auf der Ostseeinsel und viele davon reisten mit dem Auto an. Obwohl es in der DDR eine wesentlich geringere Autodichte gab, mussten schon damals die Autofahrer in stundenlangen Staus die Nerven behalten.
Und das ohne Klimaanlage und vermutlich mit dem quengelnden Nachwuchs auf dem Rücksitz. Da konnte die Zeit schon mal lang werden, bis man endlich in Binz, Saßnitz oder Göhren entspannt im Strandkorb saß und seinen wohlverdienten Urlaub genießen konnte.
(klee)
Über dieses Thema berichtete der MDR in DER OSTEN - ENTDECKE WO DU LEBST im: TV | 25.07.2017 | 20:45 Uhr