Gold, Platin, Uran: Rohstoff-Schatzkammer Sibirien
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02. Dezember 2021, 11:12 Uhr
Sibirien ist größer als jedes andere Land auf der Erde - es ist, um ein anschauliches Beispiel zu geben, etwa doppelt so groß wie die USA. 7.000 Kilometer erstreckt sich das Riesenreich vom Ural im Westen bis zum Pazifik im Osten, 3.500 Kilometer vom Polarmeer im Norden bis zu den Grenzen der Mongolei und Chinas im Süden. Das riesenhafte Gebiet unterteilt sich in mehrere Vegetationszonen: Tundra, Gebirge und Steppen, die Taiga und menschenfeindliche arktische Kältewüsten, in denen die Temperaturen auf weit unter minus 50 Grad Celsius fallen können.
Doch Sibirien ist nicht nur unermesslich weit und kalt, es ist auch unermesslich reich – eine schier überquellende Schatzkammer voller Rohstoffe. In der sibirischen Wildnis lagern ungeheure Mengen an Kohle, Erdöl, Erdgas und Eisenerz. Es gibt Diamanten, Gold, Platin, Uran, Blei, Zink, Nickel, Kupfer, Graphit, Molybdän und Wolfram. Alles in allem können fast alle Elemente des Periodensystems in Sibirien nachgewiesen werden. Dazu kommt die Hälfte des Weltvorrats an Holz in den Urwäldern Sibiriens und ein Drittel des weltweiten Torfvorkommens. Unermesslich ebenso die in den mitunter zehn Kilometer breiten Flüssen "schlummernde" Wasserkraft. Und es existiert in den fast menschenleeren Fernen Sibiriens jede nur erdenkliche Menge an jagdbaren Tieren: Tiger, Schneeleoparden, Hermeline, Zobel, Bären und Nerze…
Und so nimmt es nicht weiter wunder, dass der Chef der Kommunistischen Partei Nikita Chruschtschow Anfang der 1960er Jahre fasziniert von der "Schlafenden Erde" (so die Übersetzung des tatarischen Wortes Sibirien) war und die zügige Industrialisierung des Riesenreiches innerhalb der UdSSR forderte.
Über dieses Thema berichtet der MDR in MDR Kultur 29.04.2017 | 09.05 Uhr