Die NPD in Ostdeutschland NPD-Politiker Udo Voigt: "Die BRD ist ein illegitimes System"
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05. Januar 2016, 09:33 Uhr
Udo Voigt war von 1996 bis 2011 NPD-Chef und konnte seine Partei vor allem im Osten Deutschlands neu verankern. 2004 war für die NPD in Ostdeutschland ein erfolgreiches Jahr. Bei den Kommunalwahlen in Sachsen gewann sie 45 Mandate und zog im selben Jahr mit 9,2 Prozent der Stimmen und zwölf Abgeordneten in den sächsischen Landtag ein. Erstmals seit den 1960er-Jahern war die Partei wieder in einem Landesparlament vertreten.
Udo Voigt: NPD-Eintritt und Parteivorsitz
Der Diplom-Politologe und ehemalige Bundeswehroffizier Udo Voigt tritt bereits 1968 als Sechzehnjähriger der NPD bei. Ab 1982 ist er Mitglied des Bayerischen Landesvorstandes. Gleichzeitig leitet er 1986 bis 1993 das NPD-Bildungszentrum in Iseo in Oberitalien. Von 1996 bis 2011 ist Udo Voigt Bundesvorsitzender der NPD. In dieser Position forciert er die Zusammenarbeit mit neonazistischen Kameradschaften und kommentiert das Bündnis mit den Worten Willy Brandts "Es wächst zusammen, was zusammen gehört". Aber auch mit den großen rechtsextremen Wahlparteien sucht Voigt die Kooperation. Im Jahr 2005 stellt er gemeinsam mit der "Deutschen Volksunion" eine gemeinsame Wahlliste für die Bundestagswahl verkündet er in diesem Zusammenhang eine "Volksfront von Rechts".
Udo Voigt nennt BRD "illegitimes System"
Signifikant für die politische Verortung Udo Voigts ist ein Interview in der rechtsradikalen Wochenzeitung "Junge Freiheit". Hier bezeichnet er die BRD als ein "illegitimes System" und nennt Adolf Hitler einen "großen deutschen Staatsmann". Unter seiner Führung wendet sich die NPD zeitgleich auch sozial- und wirtschaftspolitischen Themen zu. So verkündet Voigt eine "totale Umstrukturierung der deutschen Wirtschaft". Soziale Einschnitte lehnt die NPD fortan ab. Der Widerstand gegen die "Hartz-Reformen" wird zum wichtigsten Propagandathema. Mit diesem Strategiewechsel schafft Voigt die Grundlagen für die Wahlerfolge im Osten.