Rainer Sonntag: "Dresden soll ausländerfrei werden"
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16. September 2016, 12:14 Uhr
Zu den auffälligsten Personen des neonazistischen Spektrums im Osten zählt Rainer Sonntag. Bereits zu DDR-Zeiten ist er in der rechtsextremen Szene aktiv, 1987 wird er wegen Körperverletzung und Rowdytum verurteilt.
Es folgt die Abschiebung in den Westen. In der Bundesrepublik angekommen, führt Sonntags Weg schnell in die Neonazistruktur von Michael Kühnen. 1988 kandidiert er auf Listenplatz 3 für Michael Kühnens "Nationale Sammlung" für das Kommunalparlament der hessischen Kleinstadt Langen. Nach internen Querelen kehrt Sonntag 1989 nach Dresden zurück und wird schnell die Integrationsfigur der lokalen Neonazi-Szene. Mit brutalen Attacken auf osteuropäische Hütchenspieler und vietnamesische Straßenhändler verschafft er sich Respekt und auch Anerkennung in fremdenfeindlichen Teilen der Bevölkerung. Als sich Sonntag auch noch mit dem Rotlichtmilieu der Stadt anlegt und droht, ein Bordell "platt" zu machen, schlägt das Milieu zurück. Am 1. Juni 1991 wird der Rechtsextremist von zwei Zuhältern erschossen.