Internationaler Tag der Menschenrechte: Opfer der SED-Diktatur im sozialen Abseits
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11. Dezember 2020, 11:45 Uhr
Die Opfer der SED-Diktatur sind ins soziale Abseits geraten. Sie sind häufig ärmer, kränker und sozial isoliert. Diesen erschreckenden Befund konstatiert die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker.
Menschen, die Opfer der SED-Diktatur geworden sind, leiden bis zum heutigen Tag unter ihren teils traumatischen Erfahrungen. Dies konstatiert die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker: "30 Jahre nach der Deutschen Einheit sind viele SED-Verfolgte noch immer in vielen Bereichen des Lebens schlechter gestellt. Viele SED-Verfolgte haben langfristig weniger Einkommen, erkranken häufiger und schwerer und sind aufgrund ihrer Verfolgungserfahrungen sozial isoliert. Damit sind sie auch in der aktuellen Coronakrise durch das notwendige 'social distancing' besonders betroffen."
Birgit Neumann-Becker beruft sich unter anderem auch auf eine unlängst in Brandenburg veröffentlichte Sozialstudie. Mehr als die Hälfte der insgesamt 550 Befragten gab an, ins soziale Abseits geraten zu sein und unter einem schlechten Gesundheitszustand zu leiden.
Bessere Unterstützung für die Opfer der SED-Diktatur
Nötig sei auf jeden fall Solidarität in Form von unbürokratischen Hilfen durch Therapien, Beratungen sowie finanzielle Unterstützung. "Für die Betroffenen braucht es langfristig eine bessere finanzielle Sicherung und gesellschaftliche Anerkennung, damit politische Repression in der SED-Diktatur nicht weiter in die Altersarmut führt", fordert Birgit Neumann-Becker.
Dieses Thema im Programm: MDR Zeitreise | 27. September 2020 | 22:05 Uhr