Heldin der Arbeit Solveig Leo
Hauptinhalt
"Ich wollte raus, wollte was bewegen, wollte Erfolg haben, wollte gut arbeiten."
09. März 2020, 13:32 Uhr
Solveig Leo, Jahrgang 1943, wächst in Thüringen auf. Nach der Schule lässt sie sich zur Landwirtin ausbilden und studiert anschließend in Weimar an der Fachschule für Landwirtschaft. Sie ist eine moderne junge Frau. Von Anfang an steht für sie fest, dass sie ihr eigenes Geld verdienen will. "Um Geld zu betteln beim Mann, das wäre das Letzte gewesen", sagt sie heute. 1964 beginnt Solveig Leo in einer LPG in Mecklenburg-Vorpommern zu arbeiten. Sie macht ihre Sache im Betrieb so gut, dass man sie 1968 zur Vorsitzenden ihrer LPG wählt. Zwei Monate zuvor ist sie Mutter geworden. Mit der Doppelbelastung geht sie pragmatisch um: "Ich hatte es 500 Meter bis zur Arbeit. Dann bin ich zum Stillen nach Hause gefahren und dann wieder zur LPG." Als jüngster LPG-Chefin der DDR wird ihr 1969 der Titel "Held der Arbeit" verliehen. Zur Preisverleihung in Berlin trägt sie einen schwarzen Rock, FDJ-Bluse und ihre besten Schuhe: weiße Pumps. Sehr zum Missfallen von Lotte Ulbricht, neben der sie sitzt.
Solveig Leo macht weiter Karriere: Als FDJ-Funktionärin und als Leiterin einer Agrar-Industrie-Vereinigung (AIV), der 12 LPGs und drei VEGs angehören. Nach der Wende wickelt sie die AIV ab und engagiert sich weiter politisch. 1992 wird sie zur Ortsbürgermeisterin von Banzkow gewählt. Bis 2009 wird sie dreimal direkt gewählt und prägt damit ganz wesentlich die Nachwendeentwicklung der Gemeinde. 2001 wird Solveig Leo für ihr kommunalpolitisches Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2011 der Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern verliehen.
Über dieses Thema berichtet der MDR im TV: "Ostfrauen - Wege zum Glück" | 25.02.2020 | 22:05 Uhr